Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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werden als Zeugen genannt: dominus Herrandus, Heinricus und 
Härtnidus, milites de Riede; Arnoldus de Riede; illt Jahre 1190 
erscheinen: Gerhardus et Albero, urbani de Riede, b. i. Marktb e- 
wohner, ein Beweis, daß damals der Ort Ried durch seine günstige 
Lage zum Handel sich bereits zu einem Markte emporgearbeitet habe. 
Zu den ältesten Gebäuden in Ried zälen unzweifelhaft das 
Haus: zum Bräu im Keller und das Gebäude der alten Frohnveste, 
als zum Schlosse Ried gehörende Nebengebäude; der Sage nach auch 
die nächst des heutigen Gottesackers gelegene Stachel-Mühle, von 
welcher der den Niedern bekannte Dietmar Allhanger abgestammt 
haben soll. 
Nad) dem Absterben der Altgrafen von Formbach-Neuburg im 
Jahre 1158 fiel die Grafschaft Sdjtirdmg mit Ried an die Grafen 
von Andechs, den nachmaligen Herzogen von Meranien' und nad) 
deren Aechtimg im Jahre 1248 wurden die beiden Grafschaften 
Schärding und Ried vom Kaiser Friedrich H. an den Herzog Otto 
von Bayern verliehen. Bon derselben Zeit verblieb die Herrschaft und 
Burg Ried fast ununterbrochen im Besitze itnd unter der Landeshoheit 
der bayerischen Herzoge, welche zur Verwaltung und Bewachung der¬ 
selben eigene Burghüter, Pfleger und Landrichter dahin stellten. Oft¬ 
mals ward die Burg und der Markt Ried, weil nahe an der Gränze 
gelegen, vou den Oesterreichern berannt und erstürmt, wobei der zmn 
Großtheile aus hölzernen Hausern erbaute Markt, wenn gleich von 
Befestigungen umgeben, tu Flammen aufging. 
Jngleichen möge and) über den Ursprung des benachbarten Ortes 
Eber swang, Eberiswanc, Eberisw ancli, Überschwang 
Einiges gesagt werden. Eberswang bezeichnet der Etymologie zufolge 
ein in das Thal abhängendes Acker- oder Wiesengelände, anf dem 
Eber heimisd) waren, sich dort sonnten und nährten. Sdion in früher 
Zeit muß die dortige Thalgegend bewohnt gewesen fein, da die Rn- 
pertinischen Missionsmönche von der ceiia an der Antiesen, d. i. von 
Hoholdszell ihre Wanderung dorthin unternahmen, um das Evan¬ 
gelium dort zu verbreiten und nachdem sie mit glücklichem Erfolge 
gewirtet hatten, dort eine Tauftirche nahe an der Antiesen errichten 
und zu Ehren des Hl. Michael weihen ließen, welche nachbald die 
Seelsorgs- und Pfarrkirche des oberen Antiesen-Thales wurde. Nach 
einer Urkunde des Klosters St. Nikola bei Passau vom Jahre 1075 
erscheint neben Schiltorn Äspäch und Vekkelsdorf — Becklamarkt 
auch Eberswanch als Kirche und Pfarre, deren Bezirke voll! Höhn- 
hart »Walde begräilzt, und deren Zehente dem Stifte St. Nikola ge¬ 
widmet wurden, tveldje Stiftung im Jahre 1110 und 1220 bestätiget 
und erneuert wurde, U. B. II. 106, 112, 131, 606. Im Jahre 1180 
erscheint Ederschwang als locus plaeiti — Gerichtsplatz — wo der
	        
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