— 20 -
werden als Zeugen genannt: dominus Herrandus, Heinricus und
Härtnidus, milites de Riede; Arnoldus de Riede; illt Jahre 1190
erscheinen: Gerhardus et Albero, urbani de Riede, b. i. Marktb e-
wohner, ein Beweis, daß damals der Ort Ried durch seine günstige
Lage zum Handel sich bereits zu einem Markte emporgearbeitet habe.
Zu den ältesten Gebäuden in Ried zälen unzweifelhaft das
Haus: zum Bräu im Keller und das Gebäude der alten Frohnveste,
als zum Schlosse Ried gehörende Nebengebäude; der Sage nach auch
die nächst des heutigen Gottesackers gelegene Stachel-Mühle, von
welcher der den Niedern bekannte Dietmar Allhanger abgestammt
haben soll.
Nad) dem Absterben der Altgrafen von Formbach-Neuburg im
Jahre 1158 fiel die Grafschaft Sdjtirdmg mit Ried an die Grafen
von Andechs, den nachmaligen Herzogen von Meranien' und nad)
deren Aechtimg im Jahre 1248 wurden die beiden Grafschaften
Schärding und Ried vom Kaiser Friedrich H. an den Herzog Otto
von Bayern verliehen. Bon derselben Zeit verblieb die Herrschaft und
Burg Ried fast ununterbrochen im Besitze itnd unter der Landeshoheit
der bayerischen Herzoge, welche zur Verwaltung und Bewachung der¬
selben eigene Burghüter, Pfleger und Landrichter dahin stellten. Oft¬
mals ward die Burg und der Markt Ried, weil nahe an der Gränze
gelegen, vou den Oesterreichern berannt und erstürmt, wobei der zmn
Großtheile aus hölzernen Hausern erbaute Markt, wenn gleich von
Befestigungen umgeben, tu Flammen aufging.
Jngleichen möge and) über den Ursprung des benachbarten Ortes
Eber swang, Eberiswanc, Eberisw ancli, Überschwang
Einiges gesagt werden. Eberswang bezeichnet der Etymologie zufolge
ein in das Thal abhängendes Acker- oder Wiesengelände, anf dem
Eber heimisd) waren, sich dort sonnten und nährten. Sdion in früher
Zeit muß die dortige Thalgegend bewohnt gewesen fein, da die Rn-
pertinischen Missionsmönche von der ceiia an der Antiesen, d. i. von
Hoholdszell ihre Wanderung dorthin unternahmen, um das Evan¬
gelium dort zu verbreiten und nachdem sie mit glücklichem Erfolge
gewirtet hatten, dort eine Tauftirche nahe an der Antiesen errichten
und zu Ehren des Hl. Michael weihen ließen, welche nachbald die
Seelsorgs- und Pfarrkirche des oberen Antiesen-Thales wurde. Nach
einer Urkunde des Klosters St. Nikola bei Passau vom Jahre 1075
erscheint neben Schiltorn Äspäch und Vekkelsdorf — Becklamarkt
auch Eberswanch als Kirche und Pfarre, deren Bezirke voll! Höhn-
hart »Walde begräilzt, und deren Zehente dem Stifte St. Nikola ge¬
widmet wurden, tveldje Stiftung im Jahre 1110 und 1220 bestätiget
und erneuert wurde, U. B. II. 106, 112, 131, 606. Im Jahre 1180
erscheint Ederschwang als locus plaeiti — Gerichtsplatz — wo der