Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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die Seelen der Gläubigen im Glauben, baute und weihte 
allenthalben Kirchen, entsendete aber auch in alle Gegenden 
des Landes seine Misstonsiiiöuche als Verkünder des Heiles, 
um durch dieselben das Volk zu belehre», es für die Lehre 
des Kreuzes zu gewinnen, uud christliche Gemeinden zn 
gründen. Für diese Missionäre nun wurden au geeigneten 
Plätzen, vornehmlich an den Knotenpunkten der vormaligen 
Römer-Strassen, wo eine dichtere Bevölkerung angesiedelt 
war/) Missious-Klöster und Missions-Zellen 
errichtet, mit von denselben ans in engeren und weiteren 
Kreisen das apostolische Werk zu vollführen und christliche 
Gemeinden iu's Leben zu rufen. 
Ein solches Missions-Kloster entstand au der unteren 
Anliefen zn Mutt ft euer1 — monasterium — und solche 
Missions - Zellen gründeten jich, wie in einem Halbkreise 
um das Centrum herum, zu Mitning, Aspach, Waldzell, 
Hoholleszell, zu Cella Antesana — Anrolzinünster — 
und zu Zell an der Praui. Von der Hoholteszella aus 
trugen die Nnpertinifchen Sendbote» den Samen der christ¬ 
lichen Lehre nicht nur durch das obere Anliefen-Thal bis 
zum Hausruck hinauf, sondern auch in das Thal der Oster- 
uach und der oberen Praui hinüber, wo sie überall bojo- 
arifche uud romanische Elemente eingesessen fanden und ge¬ 
wannen dieselben mit günstigem Erfolge für den Glauben 
au Christus. Es lag in der Natur dieses friedlichen Er- 
l) Die Römerstrassen waren nebst den schiffbaren Flüssen damals 
die fast ausschließlichen Verkehrswege; an diesen Straffenlänfen hatte 
sich aus volkswirthschaftlichen Interessen eine dichtere Bevölkerung so¬ 
wohl während der Römerzeit, sowie nachher in der ersten Bojoarier- 
zeit angesiedelt, weil der im Lande gebliebene Rest der romanischen 
Bevölkerung, soweit es ihm gestattet war, an der Heimat festhielt, 
uub die neuen Herren selbstverständlich von den bereits cultivirten 
Gegenden Besitz ergriffen. Die Römerstraffen gaben die Direktive 
für die Wege, welche ber Christianisirungsgang einzuschlagen hatte, 
inbem er immer zuerst bie bichtere Bevölkerung aufsuchte uub an 
biesen Strassen bas romanische Ferment ber Christiaiiisirnng uud die 
volkreicheren Ansiedelungen ber Bojoarier vorfand.
	        
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