Volltext: Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell bei Ried im Innkreis und deren Umgebungen

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Anlässen um und in demselben sich versammelt, um sich 
dortselbst für die Mühen uud Plagen, Kämpfe und Stürme 
dieses Lebens wieder segeubringeude Weihe nnd Trost, 
Kraft und Muth zu schöpfen, so wie sie denn auch »ach 
vollendeten Erdeuwalleu unter den Fittigen dieser ihrer 
Pfarrkirche in Gottesfriedcn zur ewigen Rnhe gebettet wurden. 
Mehr als 50.000 Leiber sind dort eingesenkt nnd 
harren dem mächtigen Nnfe der Gerichtsposanne entgegen. 
Was wird doch das für ein Regen, Bewegen nnd Leben auf 
dem beschränkten Raume um die Kirche herum werden, wenn 
an dem großen Anferstehnngstage diese längst verwesenen 
Leiber mit Haut und Fleisch umgeben, ans den Gräbern 
hervorsteigen nnd 311111 letzten Gerichte sich versammeln 
werden, um dem Weltcnrichter über ihr Leben nnd Wirken 
Rechenschaft zu gebe»?! 
Geneigter Leser! Die Zeiten sind ernst nnd bieten 
wenig erfreuliche Aussichten und Hoffnungen für die Zn- 
knnft; die Gefahren und Versuchungen 311111 Abfall vom 
wahren Glauben, zur Entfremdung der Vaterlandsliebe, 
zur Verkehrung des Sinnes für Wahrheit nnd Gerechtig¬ 
keit mehren sich in bedenklicher Weise; sei deßhalb ans der 
Hut; bei der sich vollziehenden Scheidung der Geister in 
zwei Parteien, nämlich in die derjenigen, welche fortan »och 
am allen christkatholischen Glauben festhalten nnd in die 
derjenigen, welche Gott und dein wahren Christusglauben 
sich gänzlich entfremden, halte fest an dem Glauben Deiner 
Väter und zu Deiner Kirche, der treue» Vermittlerin dieses 
Kleinodes und der Geheimnisse des Heils! Lasse die Kirche 
nicht vergeblich rufen, sondern suche in ihr Dein Heil, Deinen 
Frieden, Gnade nnd Kraft für die nahenden Stürme uud 
Drangsale, in der Ueberzeugung, daß Goit das Angesicht 
der Erde erneuern werde; wandle in der Liebe und in der 
Fnrcht des Herrn; wirke, schaffe, kämpfe nnd leide gott¬ 
ergeben, den Blick dorthin gerichtet, wohin das über dem 
Kirchthurm aufgestellte Kreuz wie ein mächtiger Finger 
weifet; denn dort oben ist unsere wahre, ewige Heimat;
	        
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