Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

T)ic Entstehung einer Schnle zu Hohenzell fällt mit 
oder Wahrscheinlichkeit in die zweite Hälfte des 16. Jahr¬ 
hunderts, somit in die Jahre 1570—1575; denn im Jahre 1569 
erließ der für die Anfrechthaltung und Wiederherstellung des 
katholischen Glaubens eifernde Herzog Albert V. 
von B ei i) e r n eine eigene Schulordnung mit der 
Weisung, dnß nicht nur in deu Städten und Märkten, 
sondern auch auf de» Laudpfarren Schulen errichtet, und 
in denselben die lernfähigen Kinder, vornämlich während 
der Herbst-, Winters- und Frühlingszeit im Lesen, Schreiben 
und Rechnen und in den Wahrheiten der katholischen 
Religion nach <Hsins - Katechismus lmterichtet werden 
sollten, damit mich ans dem Lande eine bessere Bildung 
verbreitet würde ; keiner werde zn einem Lehrerposten zu¬ 
gelassen, er habe denn zuvor jdas katholische Glaubens- 
bekenntniß abgelegt; jede Schulzeit beginne mit Gebet nnd 
werde mit einem Lobgesange geschlossen; alle sektischen 
Bücher sind ausgeschlossen nnd nur solche Lehrbücher 
zugelassen, welche aus katholischen inländischen Druckereien 
hervorgegangen sind, u. s. w.1) 
Diesemuach trat auch zu Hoheuzell eine Schule ins 
Leben und der damalige Meßner wurde mit der Auf¬ 
gabe betraut, in dem der Kirche gegenüber liegenden Meßner- 
Hanfe den Kindern den Unterricht in den vorgeschriebenen 
Elementargegenständen zu ertheilen. Im Jahre 1593 wird 
i) Buchner's Geschichte von Bayern VII. Bd. S. 257.