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erschossen. Der Aufenthalt der Feinde dauerte bis zum
3. März 1806.
Der gerichtlich anerkannte Schaden, der der Pfarr-
gemeinde Hohenzell im Kriegsjahre 1805 und 1806 er¬
wuchs, betrug au Plünderungen und Beschädigungen
12.260 Gulden, an 'Lieferungen in die Magazine zu Ried,
Braunau, Schärding und St. Martin 25.000 Gulden, an
Magazins-Transporten 500 Gulden und an verlornem
Zngviehe 4230 Gulden, zusammen 42.000 Gulden. Für
Oberösterreich entfiel, die verschiedenartigsten Requisitionen
abgerechnet, eine Koutributioiissumme per 10 Millionen
Franken.
Nach dem zu Preßburg abgeschlossenen Friede» war
das Land wohl wieder frei; aber die Lebensrnittel stiegen
im Preise; die Bankozettel vermehrten sich in bedenklicher
Weise und hatten einen niedrigen Knrs und außerordent¬
liche Stenern wurden ausgeschrieben; und doch war auch
dieser Friede von keiner Daner.
Die fortwährenden Gewaltthaten des übermächtigen
und übermüthigen Franzosenkaisers veranlaßten den Kaiser
Franz, im Interesse der Selbsterhaltnng Oesterreichs, ohne
Bundesgenossen den ungleichen Kampf mit Frankreich wieder
zn wage».
Im Frühjahre des Jahres 1809 zogen verschiedene
Truppenkörper in Oberösterreich und besonders im Jnviertel
zusammen. Ein sogenannter Viertelbauer hatte 30—40
Mann im Quartier.
Am 10. April rückten die Oesterreicher über deu Ju
uach Bayern vor. Doch die Schlacht bei Abensberg (22.
April) fiel unglücklich für Oesterreich ans; es begann nun
die Retirade der Oesterreicher über deu In; General Hiller
war am 28. April iit Nied, am 29. iu Hag, am 30. in
Lambach; die Franzosen in mehreren Colounen folgte»
ihnen a»s dem Fuße uach; am 1. Mai rückte Marschall
Lauues fechtend in Nied ein; Plüudenutge» durch das
gewaltsam heranströmende Kriegsvolk an deu zu beide»