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2-3 Kreuzer; der Dienstboten - Lohn war schmal; eine
Magd ninßte mit 1 Gnlden zum Jahreslohn zufrieden sein.
Den 30. Dezember 1777 starb Churfürst Max 111.
(belgeuauut der Gute) au den Blattern, in einem Alter
von 52 Jahren. Noch nie ist um einen Fürsten herzlicher
lind mehr getrauert worden, als mit diesen Max, an dem
das Lolk einen liebevollen Fürsten verlor, der alles Mög¬
liche that, um sein Land glücklich und zufrieden zu machen,
und den die Witwen und Waisen als den besten Vater die
Armen als ihren Wohlthäter beweinten..
Max hatte keine Kinder; mit ihm verblühte die
Ludwigische Linie des Hauses Wittelsbach. Churfürst Carl
Theodor von der Rheinpfalz, als der nächste Agnat, nahm
nun Besitz von Bayern (1778).
Aber zu gleicher Zeit trat Oesterreich mit Ansprüchen
auf Niederbayern auf und schon Anfangs Jänner rückten
österreichische Truppen über den In hinaus und besetzten
Niederbayern. Dieses Unternehmen bestritt Preußen und
es staub ein ernster Krieg zu erwarten.
Doch kam es zu keinem entscheidenden Treffen. End¬
lich wurde unter Vermittlung Rußlands und Frankreichs
zu Teschen (in Schlesien) am 13. Mai 1779 der Friede
abgeschlossen, demgemäß sich Oesterreich mit der Abtretung
des heutigen Jnviertels, eines Landstriches von etwa
37 Quadrat-Meilen mit 115.800 Seelen, mit den Psleg-
genchten: Schärding, Ried, Mauerkirchen, Braunau, Wilds-
hnt, Fnedburg und Matighosen, begnügte. Sonach hörte
Hohenzell ans, ein Gränzort zu sein; aber noch bis
zum heutigen Tag hat sich für die an die Pfarren Pram
und Geyersberg angränzende Gegend die Bennnng: „auf
der Gränitz" erhalten.
Das Jnviertel wurde mit Oberösterreich vereiniget
und für die politische Verwaltung desselben zu Ried ein
eigenes Kreisamt niedergesetzt.