Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Abt Nivard starb am 4. Februar 1679 zu Linz, wohin er zur 
Versammlung der Landstände gereist war, aber schon sterbend ankam, 
da auf der Straße zwischen Kematen und Neuhofen die Pferde 
scheu wurden, der Wagen umfiel und der Prälat an einen Baum ge¬ 
schleudert wurde. 
13. Pfarrer Gerhard Haußmann 
1677—1679. 
Nachdem P. Robert Widmann am 24. Mai 1677 gestorben 
war, folgte ihm der genannte Pfarrer nach, blieb aber nur 2 Jahre 
in Kirchdorf, worauf er nach Wartberg versetzt wurde. Ihm folgte als 
14. Pfarrer Nivard Dierer 
1679—1696. 
Abt zn Schlierbach 1696—1715. 
Aus dem Jahre 1679 ist eine Verordnung des Fürstbischofes 
Peter Philipp von Dovntzach, der 1672 oder 73 den Bischofstuhl von 
Bamberg bestiegen hatte, vorhanden, die in 8 Artikeln von verschie¬ 
denen Angelegenheiten Kirchdorfs handelt. Der 1. Artikel handelt 
von den Vorkehrungen gegen die in Wien und Niederösterreich grassi- 
rende Pest; es sollten Häuser und Gaffen gereinigt und täglich ge¬ 
säubert, auch geräuchert werden, Ankömmlinge sind zum eidlichen Be¬ 
weise verpflichtet, daß sie aüs einem verdachtsfreien Orte kämen. 
Obstinate Personen können aus dem Markte verwiesen werden. Es 
befiehlt der 2. Artikel: Jedermann Gerechtigkeit zu erweisen. Der 3.5 
Steuern, Einnahmen und Ausgaben wirtschaftlich zu administrieren. 
4. Die Anlagen nach Jedes Vermögen und Handwerk zu beobachten. 
5. Waisen- und Pupillengelder in Obacht zu nehmen und auf Inter¬ 
essen anzulegen. 6. Ueberflüffige Zehrungen einzuschränken. 7. Ueber 
die Taxen. 8. Wegen der Richter- und Rathswahlen. 
Auch wurde ein Rechnungs-Formular beigegeben. Die sürst- 
bischöflichen Verordnungen wurden überbracht und kundgemacht durch 
Johann Georg Reichsfreiherrn von Neuhofen, bambergischen Geheim- 
Rath und Kanzler. ^ v 
Was die Taxen anbelangt, so dürften der Richter, Rath oder 
Marktschreiber, bei Kauf- und Verkaufs-Abhandlungen wie auch bei 
Verlassenschaften für ihre Bemühungen etwas »Leidentliches- einheben, 
außer bei armen Pupillen. ... 
Weil damals der äußere und innere Rath nicht vollständig war, 
so sollten für jede erledigte Stelle zwei qualifizirte Männer dem Vice-