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Carl Jörgers Ende.
Carl Jörger, welcher den Prädikanten Tobias Mayr bis 1615
auf dem Georgenberg schützte, ließ 1619 während der Konföderation
der Öberösterreichischen, fast durchwegs protestantisch gesinnten, weltlichen
Stande mit dem böhmischen »Winterkönig» Friedrich von der Pfalz
den Pyhrn besetzen, damit die Truppen Ferdinands, der zum deutschen
König gewählt ward, nicht Herüberrücken könnten, richtete aber dabei
sein Vermögen so zu Grunde, daß er bankerott wurde und sich
flüchten mußte. Vom Kaiser im Oktober 1620 geächtet, von den
Gläubigern verfolgt, wurde er zu Innsbruck aufgegriffen, nach Passau
gebracht, und starb daselbst 1623 in Kerkerhaft.
. Die Jörger schen Herrschaften Pernstein und Schornstein Mm
ituii ilcrn Kaiser zurück, welcher sie 1623 an den Landeshauptmann
von Kram und Steter (mark) Hans Ulrich Herrn zu Krumau
Eggenberg nnb Herrenhauseu um 80-000 fl. überließ, von welchem sie
noch im selben Jahre an ben Statthalter von Oberösterreich litani Kra
oon isterberstorf Übergiengen.
Der Bauernkrieg 1636*
«. Kaiser Ferdinand II. hatte, als ihn die aufständischen Böhmen
ber Wenzelskrone verlustig erklärten unb sich in Friedrich von ber
Pfalz einen König erwählten, um rasche unb ausgiebige Hilfe zu er¬
langen, Oberösterreich an Herzog Maximilian von Baiern verpfändet
1620 als Ersatz für dessen Kriegskosten. Max legte 20.000 Mann
tn unser Land und setzte über dasselbe als Statthalter den Grafen
Adam Herberstorf.
Diese Verpfändung, dem Kaiser nur in der höchsten Noth abae-
bruitgen, machte allseits böses Blut. Schon dem Einrücken der bai¬
rischen Truppen widersetzten sich viele Herren und Bauern, wurden
aber uberwunden.
Die bairischen Soldaten lebten, nach damaligen Kriegsgebrauch
von Gewaltthat nnd Plünderung und der Statthalter drückte ein Auge
*“• J*1” ? '-Stöber 1624 erschien dann ein kaiserliches Patent, baß
alle protestantischen Prebrger unb Schullehrer binnen 8 Tagen bas
Lanb verlassen sollten. Die protestantischen Gutsbesitzer dursten vor-
<» Ü* 7rer ^Itgton noch anhängen, aber nicht das Bauernvolk zur
iPredrgt lassen. Die Bewohner des Flachlandes wurden zum katho¬
lischen Gott^drenst gezwungen und allseits katholische Pfarrer eingesetzt,
was viele Widersetzlichkeit hervorrief. Dazu kam das imnümfiiirger
iöucfelfptßt am 15. Mar 1625, bei welchem 38 Männer, theils Ge-
meinde-Vorstände, theils Ausschüsse je zwei um ihr Leben würfeln