Mundart weichen. Bojuwarisches Recht fand Eingang im Traungau
und in der Steiermark. Beherrscht wurden die Baiern von Herzoge«
aus dem berühmten Hause der Agilolfinger. Der größte Theil des
Volkes hing dem Heidenthume, ein ganz kleiner Theil der arianischen
Irrlehre an.
Die ersten christlichen Glaubensboten bei diesem Volke waren
der Hl. Emeran, Bischof von Regensburg, der Hl. Rupert, Bischof von
Salzburg u. A., daneben bestand noch das Bisthum Lorch fort.
Eingeführt und begründet wurde das Christenthum im Krems-
thale durch die Stiftung des Klosters Kremsmünster im Jahre 777.
III. Abschnitt.
777-1355
Don rik Stiftung des Molkers äremsmünfter
6is zur Stiftung ifes Klosters Sdiftevhrfi.
Im Jahre 777, wo Kremsmünster gestiftet wurde, war der
Traungau, d. H. die Gegenden an der Traun, Alm, Krems, Steier und
Enns größtenteils heidnisch. Dem Kloster Kremsmünster fiel nun die
schöne^ aber schwere Aufgabe zu, an der Alm, Krems und Steier den
christlichen Glauben zu verkündigen.
Als erste Missionäre in der Gegend der oberen Krems und
Steier müssen also Mönche von Kremsmünster angenommen werden Ihre
erste Missionsthätigkeit war sicher keine leichte. Die erste Schwierigkeit
bestand darin, daß die Leute noch zähe an dem alten Heidenthume hingen.
Eine andere Schwierigkeit lag in den Anforderungen des Christen¬
thums, indem die Miffionäre unmöglich alle früheren heidnischen Ge¬
bräuche, z. B. den Kauf und Verkauf von Weibern und Kindern, oder
etwa gar die Vielweiberei gestatten konnten.
Eine dritte Schwierigkeit lag in dem Umstande, daß für Alles
erst ein Grund gelegt werden mußte- Nirgends war eine Kirche oder
Kapelle, nirgends ein bedeutender Ort, da die erst später um die
Kirchen sich bildeten. Volks-Versammlungen gab es nur bei heidnische»
Opfern und wenn Recht gesprochen wurde. Wie aber hätten die
Missionäre bei Aburteilung der geschehenen Verbrechen den Glauben
predigen sollen? Oder, sollten sie sich zu den heidnischen Opfern de«