Volltext: Chronik der Pfarre Kirchdorf im Kremsthal

I. Abschnitt. 
Die fiffß|lm lemoluier. (leffen unif Römer). 
Die ältesten Bewohner der Gegend von Kirchdorf waren die 
Kelten, welche vom Tiberius, dem Stiefsohn und späteren Nachfolger 
des römischen Kaiser Octovianus Augustus, der seine Herrschaft bis zur 
Donau ausdehnte, im Jahre 15 vor Christus unterworfen wurden. 
Die Kelten waren ein sehr kriegerisches Volk, jedoch in viele 
kleine Stämme oder Klane zersplittert. Von den Kelten stammen die 
Flußnamen Steher, im Alterthume Styr oder Ster genannt, was einen 
Fluß bedeutet, und Steirling, soviel als Flüßchen, während der Name 
der Krems von den Wenden zu stammen scheint und'Kieselbach be¬ 
zeichnen dürfte. 
Die Römer legten nun im Norikum, wie die Gegend von Kärnthen 
bis zur Donau hieß, verschiedene Straßen an und gründeten Kolonien 
oder Städte und Märkte. Auch wurden Standlager für einzelne Legionen 
oder Regimenter angelegt, aus denen allmählig Städte und Ortschaften 
entstanden. 
Durch die Kirchdörfer Gegend führte eine Straße von Ovilabis 
über Vetonianis nach Tutatio, Ernolatio und Glabromagus. 
Ovilabis ist die Stadt Wels, Petonianis oder Vetoniana Castra 
Pettenbach, Tutatio ist Klaus, 
Die römische Herrschaft fand tm Norikum ihr Ende im Jahre 
488, da rm selben Jahre alle noch im Norikum befindlichen Römer 
unter Anführung Arnulph's, des Bruders Odoaker, der den letzten 
römischen Kaiser abgefetzt hatte, nach Italien zogen, und das Land 
den deutschen Stämmen überließen, die jenseits der Donau wohnten 
und den Untergang des römischen Reiches erwarteten. 
Es ist wahrscheinlich, daß unter der Römerherrschaft schon das 
Christenthum auch im Gebirge bestanden hat, doch liegt keine schriftliche 
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