Volltext: Heimatkunde von Pabneukirchen, Ober-Oesterreich

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Florian.) Eine ähnliche nicht näher bezeichnete Schenkungsurkunde 
für Pabneukirchen wird von Eberhart von Kapellen am 5. April 
1404 gesiegelt. (Archiv zu St. Florian.) 
Nach dem Aussterben des Geschlechtes der Herren von KapelE 
mit Eberhart II. um 1406 schenkt Jörg von Lichtenstein zu Nikols¬ 
burg (Sohn des Christof von Lichtenstein), der Nachfolger der 
Kapeller „ansehend das Elend der Schwestern und Brüder zu Pul- 
garn, (d. i. Klosterbrüder und Klosterschwestern), 
Heimsuchung und Beschädigung der 
ihnen die Lehenschaft der Kirche St. Simon und Judas zu Pab¬ 
neukirchen, die ihnen schon sein Vater zu geben versprochen hatte. 
Es war ihnen freigestellt, entweder einen Bruder ihres Konventes 
oder einen anderen tauglichen Priester zum Pfarrer daselbst zut 
bestellen Der damalige Pfarrer H war bereit, der 
Pfarre zu entsagen, weshalb Herr von Lichtenstein den Bischof Leon- 
hart von Passau bat, der Schenkung eingedenk, den von Pulgarn 
vorgestellten Priester als Pfarrer anzuerkennen Dieser willfahrte 
auch der Bitte und bestätigte die Uebertragung der Lehenschaft 
und einverleibte die Kirche mit allen Beeilten und Zugeliörungen 
dem Kloster Pulgarn auf ewige Zeiten. (Datum Ebilsbergae 7. Juni 
1429). Dasselbe wiederholte Pabst Eugen IV. durch eine am 
11. März 1431 ausgefertigte Bulle und beauftragte den Schottenabt 
zu Wien die Einverleibung mit Beachtung aller Kechtsförmlich- 
keiten zu vollziehen. Dieser entledigte sich seines Auftrages am 
15. September 1431. 
Hiemit stehen wir mit der Vorführung des geschichtlichen 
Stoffes in der Zeit der Hussiteneinfälle. Es ist nicht ausgeschlossen, 
daß bereits im 14. Jahrhundert unsere Gegend Aehnlicües erlebte, 
wie zur Hussitenzeit. In den Jahren 1331, 1.332, 1336 und 1351 
war ja die ganze Nordseite Oberösterreichs der unglückliche Schau¬ 
platz wilder Verwüstung teils durch die Böhmen, teils durch die 
Herren von Wallsee und Neuhaus. 
Die Hussiten, aus Böhmen wiederholt in unser Kronland ein¬ 
fallend, begnügten sich niemals mit dem Ertrage ihrer Kaubzüge,, 
sondern ließen ihrem National- und Glaubenshasse in rohester Weise 
die Zügel schießen. Blut und rauchende Trümmerhaufen bezeichneten 
ihren Weg. Waldhausen z. B. wurde zweimal ein Kaub der Flammen, 
1428 und 1432. Noch andere Orte unseres Bezirkes erlitten das 
gleiche Schicksal und es ist sehr wahrscheinlich, daß auch die Kirche 
und der Ort Pabneukirchen durch die Hussiten in Brand gesetzt 
wurden. Darauf deutet eine Notiz, daß um diese Zeit Pabneukirchen 
von einem großen Unglück heimgesucht wurde und der Neubau 
der Kirche. 
Das Jahr 1489 wurde wieder von Bedeutung für Pabneu¬ 
kirchen. Aus diesem Jahre stammt ein in der Marktchronik von 
Pabneukirchen abschriftlich verzeichneter Vergabungsbrief des 
Heinrich Prüeschink, Frei- und Panierherr zu Stettenberg und 
Kreuzen. Derselbe lautet: „Anno 1489 isten Jahr ist Nach stehener
	        
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