Volltext: Heimatkunde von Pabneukirchen, Ober-Oesterreich

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ziehende bewaldete Höhenzug „Ameisberg“ soll der Sage nach im 
Laufe vieler Jahrzehnte von Waldameisen aufgeführt worden sein. 
{„Ameisberg“ heißt richtig „Ammersberg“ und birgt im ersten Teile 
des Wortes noch nicht genau erklärte mythologische Deutung. Der 
.ähnlichen Lautung wegen wurde „Ameisberg“ daraus.) 
5. Die Sage vom Marterhölzl. 
Zwei in Haß und Feindschaft lebende Bäuerinnen längst ver¬ 
gangener Zeit, und zwar die „Kammerhoferin“ und die „Nedterin“ 
begegneten sich in diesem Wäldchen und endeten im weiblichen 
Zweikampfe als Opfer gleichzeitig geführter Messerstiche. Ihre 
Leichen sollen unter einem Steinhügel, fern von geweihter Erde, 
an Ort und Stelle begraben sein. 
Der Name Pabneukirchen tritt zum erstenmale urkundlich im 
Jahre 1146 auf. Sicher ist, daß bereits vor diesem Jahre Pabneu¬ 
kirchen eine selbständige Pfarre in der Diözese Passau war, und 
daß der Familie der Herren von Machland, die sich auf dem ihr 
eigentümlichen Boden Burgen gründete und Kirchen erbaute, auch 
die Gründung der Kirche und Pfarre Pabneukirchen zu danken 
Ist. Möglicher Weise kann dies während der Regierungszeit des 
berühmten Bischofes Altmann von Passau (1065—1091), der sich 
zeitweilig im Machlande aufhielt, oder unter seinem Nachfolger 
CJlrich I. (1091 —1121), von dem bekannt ist, daß er zahlreiche 
Kirchen geweiht hat, erfolgt sein. Im Jahre 1146 wurde von dem 
Bischöfe Reginbert von Passau dem Kloster Säbnich, späterhin 
Waldhausen, das Patronatsrecht über die Pfarren Münzbach, Pab¬ 
neukirchen, Königswiesen, St. Georgen am Wald, Dimbach, Kreuzen, 
Grein, Saxen und Mitterkirchen übergeben. (Kurz, Beiträge IV. 419, 
die wichtigsten Urkunden von Waldhausen) und im nächsten Jahre 
jene Kirchen, welche teils er — Otto der Jüngere von Machland — 
selbst, teils seine Väter auf dem Gebiete ihres Besitzes gegründet 
hatten, geschenkt; nämlich in Säbnich (Waldhausen) und Kreuzen, 
Pabneukirchen, Königswiesen, Dimbach und die Kirche St Georgen 
;am Walde.*) 
Der Name des Pfarrortes findet sich später als Newnchirchen, 
Nywnchirchen, Nivnkirchen, Niwenkirchen, Paben-Newnchirchen, 
Pabnewchirchen .... wieder. 
Nun schweigt die Lokalgeschichte von Pabneukirchen bis zum 
Jahre 1372, aus welchem Jahre ein unterm 13. Dezember von 
Hannsen von Pösenbeug ausgestellter und von dem Patron von 
Pabneukirchen Eberhart von Kapellen gesiegelter Gabebrief an die 
Kirche zu Pabneukirchen stammt. (Original im Stiftsarchive Sankt 
*) Bcclesias quoque, quas tarn i p s e (Otto) quam Patres sui in territorio patrimonii 
-siii fundaverant, donavitparrochiam scilicet in Säbnich et Ohrucin, Niunchirchin, 
Ohunigeswisen, Dunninpach et ecclesiam St G-eorii. (Original von Waldhausen.)
	        
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