Volltext: Erinnerung an die 700jährige Jubelfeier des Cisterzienser-Stiftes Wilhering im Jahre 1846

66 
Der heilige Bernhard sorgte auch reichlich für solche, 
die in leiblichen Nöthen sich befanden. Während der lan¬ 
gen Dauer einer Hungersnoth speiste er alltäglich drei 
tausend Menschen in seinem Kloster. Wer kann die Tau¬ 
sende zählen, die dieses barmherzige Stist schon nnent- 
geldlich speiste? wie viele Familien und Einzelne beziehen 
Brot und Verdienst von ihm? 
Der heilige Bernhard ließ sich ganz besonders die 
Pflege seiner kranken Mitbrüder angelegen sein. „Vater!" 
sagte ihm einst ein Mönch, „ein nnsriger Bruder ist auf 
dem Wege nach .... erkrankt." — „Sattle ein Pferd, reite 
schnell! Hier hast du Geld, pflege seiner." — „Aber der 
Weg ist weit und steinig, und die Cnrkosten kommen 
theuer zu stehen." —„Herzloser! meinst du wohl, daß uns 
das Leben eines Bruders um einen Pferdefuß, und um 
eine Hand voll Geld feil fei?" —Ein Stiftsherr erkrankt, 
und sogleich stehen ein Krankenzimmer, ein Krankenwär¬ 
ter, der Arzt und die Apotheke für ihn in Bereitschaft, 
und wehmnthsvoll und liebevoll, ihn besuchend, stehen 
seine Stiftsbrüder um sein Krankenlager. 
Der heilige Bernhard stand in Verbindung mit den 
Cisterzienser - Aebten von Citeau, und mit jenen, die von 
Clairvaux ausgingen; mit dem Benediktiner-Abte von 
Klugny, mit den Karthäusern in der Nähe von Dijon, 
mit dem heiligen Norbert, mit den Tempelherren...... 
sehet heute in diesem heiligen Hause Augustiner-, Nor- 
bertiuer-, Benediktiner - Aebte mit Cisterzienser-Aebten 
versammelt und verbrüdert, und Ignatius - und Fran¬ 
ziskus - und Kreuzherrn - Priester Theil am Jubelfeste 
nehmen. An der Spitze des Festes steht unser Hochwür¬ 
digster Bischof von Linz. Dieser erinnert uns an den 
Bischof Wilhelm von Champean, der dem Kloster von 
Clairvanr so gerne und so oft die Ehre seines Besu¬ 
ches gab.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.