Volltext: Erinnerung an die 700jährige Jubelfeier des Cisterzienser-Stiftes Wilhering im Jahre 1846

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fein möchten von allen diesen Pfarren, welche nicht er¬ 
schienen. Besonders viele Menschen waren gegenwärtig 
am 8. September, als am Maria Geburtsfeste, und am 
13., als am Maria Namensfefte, so daß sie schon um 
halb 4 Uhr früh vor dem Thore standen, und um 5 Uhr 
früh die ganze große und Viele fassende Kirche ange¬ 
füllt war. 
War demnach die Zahl der anwesenden Theilnehmer 
sehr groß, war das Getriebe der Menge, um zu den 
Beichtstühlen und an das Speisgitter zur heiligen Kom¬ 
munion zu gelangen, oft sehr andrängend, so fand doch 
keine Störung und Unruhe in der Kirche Statt, und 
nur vier Männer in rothe Mäntel gehüllt, waren vor 
dem Presbyterium aufgestellt, und hielten ohne besondere 
Mühe die Alles in der Nähe sehen wollende Menge von 
dem weiteren Vordrängen ab. So hielten die Hochwür¬ 
digen Herren Seelsorger bei ihren vielen Wallern eine 
sehr schone Ordnung her, und schon in ihrem Aenßeren 
• erkannte man ihre innere Andacht und Rührung, und 
ungeachtet viele Taufende über die Donau schifften, so 
war auch hier keine Verwirrung, und es geschah kein 
Unglück. 
Alle Bewohner des Ortes und der Psarre Wilhe- 
ring, freilich an Zahl geringe, feierten diese Tage mit 
dem Stifte, nnd ihre menschenfreundliche Stimmung zeigte 
sich besonders dadurch, daß sie mehren Hunderten von 
jenen, welche vom Mühlkreise in Prozession hieher kom¬ 
mend , übernachten mußten, gerne und bereitwillig ohne 
etwa vorhergegangener Aufforderung umsonst Unterstand 
und nach Möglichkeit Speise und Trank gewährten, wel¬ 
ches auch mit gütiger Bewilligung des Hochwürdigen 
Herrn Abten im Stifte Statt fand. 
Im Stifte herrschte sowohl unter den Fremden als 
Einheimischen die heiterste Stimmung, auf den Gesichtern
	        
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