Volltext: Im Reiche des Kalifen [94/95/96]

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Brandstifter aus Liebe, und die tugendhafte schöne Griechin 
seben nach wie vor nebeneinander im Bahnhof von Ischaklü 
vie Kater und Maus. 
Nach der Station Ischaklü nähert sich das Geleise einer 
Bebirgslandschaft, und einige Seen kommen in Sicht. Erst ist 
3der See Ischaklü oder Eber-Göl, später der größere 
Akschehir-Göl, endlich der kleine Ilgin-Göl. Bei der Station 
Akschehir erreicht die Fruchtbarkeit dieser Strecke ihre höchste 
Blüte, zugleich ihren Abschluß. Am Bahnhof, dessen graue Lehm— 
säuser mit ihren roten Ziegeldächern einen lebhaften Eindruck 
nachen, lagern Tausende Saͤcke mit Weizen, und viele Dutzende 
Waggons stehen bereit, die wertvolle Fracht zu übernehmen. Der 
sanzen Bahnsftrecke entlang, in der Nähe der Stadt und ihrer 
Imgebung, ziehen sich niedrige Mauern hin, hinter denen 
chwerbeladene Obstbãume hervorschauen. Akschehir, „die weiße 
Stadt“, gleicht einer Oase. Kokett liegt diese Stadt mit ihren 
ausend weißen Häusern an dem dunklen Fuße des Sultan 
dagh, beschattet von tausenden Bäumen, durchleuchtet von dem 
lihernden Silber zahlloser Kanäle und dems chimmernden Gold 
der heiteren Sonnenstrahlen. 
Hier ist eine historische Gegend. Sie ist ein Teil des 
zerühmten Lycaonien der antiken Welt. Sie hat eine Rolle 
zespielt in der Seldschukenzeit und in den Kreuzzügen des 
Miltelalters. Sie war ein Zankapfel der Karamanen und der 
Rsmanen. Sie hat Bajesid, den Sultan von halb Asien, und 
einen Besieger, den maͤchtigen lahmen Timur, den Kaiser von 
zanz Asien, gefehen. Längs dem Flusse, längs dem fischreichen 
Zee, in allen Straßen der Stadt, zeugen zahlreiche Altertümer 
ür die Größe der Geschichte dieses Ortes. Da sind die noch gut 
erhaltenen Ruinen von mindestens acht Jahrhunderten, da— 
wischen Fragmente von Bauwerken aus einer doppelt so fernen 
xpoche. Da sind römische Bruchstücke eingefügt in seldschukische 
Karawansereien und in Mauern von Bauwerken, die von den 
ersten osmanischen Eroberern errichtet worden sind. Alles von 
tolzer Art und Pracht; selbst das, was als Ställe für die Pferde 
ind Kamele gedient hat, gehört zu den Kunstwerken seld—⸗ 
chukischer und frühosmanischer Architektonik. Auf uUralten 
oyzantinischen Säulen und Kapitälen ruht das Trümmerwerk 
der Tasch-Medresse, der „steinernen Hochschule“. Prächtig und 
nächtig wölbt sich über den Kolonnen der Antike das sieben— 
undertjährige seldschukische Hufeisen, der Nebenbuhler des 
»smanischen Halbmonds. In süßem und unverwischtem Farben⸗ 
piel leuchten noch die Mauern und Bögen. Der weiße Marmor 
vechselt ab mit dem goldigen und braunen Basalt, und die köst— 
ichsten Fayencen schlängeln sich überall. Neben griechischen 
Inschriften, unverwüstlichen Gravierungen, funkeln goldene
	        
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