Volltext: Im Reiche des Kalifen [94/95/96]

der 
sich 
us⸗ 
hten 
aber 
von 
sich 
Kutahija die Fauencestadt. 
Xenophon schon hat Kutahija auf seinem Zug nach Persien 
berührt. 
Eine große Rolle spielte die Stadt in den Zeiten der 
Seldschuken von Konia, und als dieses Reich in zehn Teile 
zerfiel, wurde Kutahija der Mittelpunkt eines dieser zehn selb— 
ständigen Fürstentümer, das in der Folge das Reich' von 
Kermian hieß. Es war sonst Sitte im Morgenland, daß die 
seldschukischen und osmanischen Eroberer die alten Namen der 
Länder nach ihren eigenen ummodelten. Der erste Fürst dieses 
neuen Reiches aber gab umgekehrt sich und seiner Familie den 
Namen des eroberten Landes und nannte sich, nach dem neben 
Kutahija gelegenen Forum Ceramorum, Kermian. Der Staat 
dauerte bloß hundert Jahre. Dem Begründer folgten nur 
drei Herrscher: Alischir Kermian, Alemschah Kermian und 
Jakub Kermian. Die aufsteigende osmanische Dynastie machte 
der von Kermian ein Ende. 
Die Tochter des vorletzten Herrschers von Kermian wurde 
dem Sohne des osmanischen Sultans Murad J., dem Prinzen 
und nachmaligen Sultan Bajesid — mit dem Beinamen 
Yildirim, der Wetterstrahl — vermählt. Die Hochzeit, zu 
Brussa gefeiert, war eines der glänzendsten Feste jener Epoche. 
Braut und Bräutigam- wurden von allen Seiten reichlich 
beschenkt. Ein Günstling Murads, der vom Christentum zum 
Islam übergetretene Grieche Ewrenos-Beg, allein brachte dem 
Bräutigam ein Geschenk von hundert Söhnen und Töchtern 
seines eigenen Volkes dar, als Sklaven und Sklavinnen für die 
Prinzessin; und alle jungen Sklaven waren dazu reich beladen 
mit Kostbarkeiten. Die ersten zehn brachten jeder einen goldenen 
Teller voll Goldstücken, dann folgten zehn Knaben, jeder mit 
einer silbernen Schüssel, bis an den Rand mit Silberstücken 
gefüllt, hierauf kamen achtzehn mit goldenen und silbernen 
Kannen und Waschbecken, und die übrigen trugen Schalen und 
Tassen, Becher und Gläser, alles mit den größten und schönsten 
Juwelen übersät. Der Historiker Hammer, der diese denk— 
würdige Hochzeit nach Berichten osmanischer Geschichtschreiber 
ausführlich schilderte, zitierte dabei das Wort des Chronisten 
Idris, welcher bei Aufzählung solcher Geschenke ausrief: „Des
	        
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