Volltext: Im Reiche des Kalifen [94/95/96]

aus Furcht vor der Nachbarschaft von Soldaten und Bauleuten 
imn Sultanspalast vorstellig wurden, natürlich auf krummen 
Wegen; und daß daraufhin bestochene Würdenträger erklärten, 
die beabsichtigten Befestigungen würden mehr schaden als 
nützen. Einige Jahre später aber besiegte der tatkräftige 
Großwesir Mustafa Köprülü die Faulheit und die Korruption 
aditaler Weise; er überwinterte einfach mit einer ganzen 
Flotte in den Dardanellen, und in wenigen Monaten erbauten 
seine Matrosen die zwei neuen Schlösser Kilidohl Bahr oder 
Meeresschlüssel auf der europäischen und Kum Kaleh oder 
Saudfchloß auf der asiatischen Seite. 
Im Laufe der Zeiten wurden diese Befestigungen von 
Tschanak, wie man die Gruppe der vier Dardanellenburgen 
surzweg nannte, stark vernachlässigt, und als der russische 
Admniral Knjäs Orlow zur Zeit Katharinas II. bei Tscheschme 
die rürkische Flotte verbrannt hatte und Stambul vor dem 
Erscheinen der Russen zitterde, wurde der Exgroßwesir Moldo⸗ 
—DDD chickt, um dort unter Leitung des 
Obersten Baron Tott, eines Ungarn, der nach abenteuerlicher 
Vergangenheit aus französischen Diensten in türkische gelangt 
war, neuen Dardanellenschutßz zu erbauen. Tott erzählt in 
seinen Memoiren (Gle jetzt übrigens sehr helten geworden sind), 
wie schwer ihm — nicht die Russen, sondern die Türken, seine 
Arbeit machten, allen voran der Exgroßwesir Moldowanoschi 
selber. Der brave Pascha wollte nichts von technischen Repa⸗ 
laluren und nichts von Artilleriekunst hören. Er ließ die 
verfallenen Mauern eines genuesischen Schlosses ausbessern, 
das hoch oben auf einem Berge, und, so abseits vom Meere 
stand, daß Kugeln von dort, auch wenn sie das Meer erreichten, 
doch nur in parabolis cher Richtung ins Meer fallen mußten. 
Generalissimus Moldowandschi dachte aber gar nicht ans 
Schießen. Er befahl bloß, die Mauern des hochstehenden, weithin 
sichtbaren Genueserschlosses mit Kalk zu übertünchen, um durch 
die blendende Weiße die Kanoniere der Russen am Zielen zu 
hindern. Tott verließ sich zum Glück für die Türken nicht ganz 
auf dieses Mittel, sondern baute neue Befestigungen, und diese 
waren es, die die Russen in Respekt hielten. Moldowandschi 
freilich behauptete bis an sein seliges Ende, daß die Russen nur 
aus Angst vor seinen weißen Mauern davongefahren waren. 
Als Baron Tott die Dardanellenfestungen auszubessern 
begann, fand er dort nur Batterien ohne praktischen Kampfwert 
vor. Moldowandschi hatte Steingeschosse herbeischaffen lassen 
und war wieder sehr stolz auf sie, obwohl man mit dem Laden 
diefer Kriegswerkzeuge soviel Zeit verlor, daß man mit jeder 
Fanone nur einen einzigen Schuß abgeben konnte; nach dem 
ersten Losbrennen waren die Baͤtterien keinem Feinde mehr 
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