Volltext: Im Reiche des Kalifen [94/95/96]

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ihm zu. Er kannte nur eine einzige Diagnose in allen Krank— 
heiten: „Ajin harrah“, das böse Auge; und nur ein einziges 
Heilmittel zum Bestreichen und auch Trinken, ein Mittel, zu 
unappetitlich, um es zu nennen. Nichtsdestoweniger genoß er 
großen Respekt, was nicht verwunderlich, da die Bagdaoer stets 
Verehrer der Aerzte gewesen sind. Allerdings waren dies in 
alten Zeiten die gelehrtesten und geschicktesten Heilkünstler der 
damaligen Welt. Besonders taten sich am Hofe der arabischen 
Kalifen von Bagdad die jüdischen Aerzte hervor. So lebte am 
Hofe des Kalifen Manßur und dessen Thronfolgers Isa ben 
Musa der jüdische Arzt Frat ben Schachnasa, den die Herrscher 
auch in allen politischen Angelegenheiten zu Rate zogen. Ein 
andrer berühmter jüdischer Arzt in Bagdad war Maserdscheweih 
aus Syrien; in der Wiener Nationalbibliothek befindet sich ein 
Manuskript des arabischen Arztes und Historikers Ibu Ossaibije, 
in dem ich köstliche Anekdoten von Maserdscheweih fand. In 
diesem Manuskrivt werden noch zwei hervorragende jüdische 
Aerzte Bagdads erwähnt. Der eine hieß Afrania und war auch 
ein fleißiger Schriftsteller und großer Büchersammler, für seine 
Bibliothek hatte er nicht weniger als dreißigtausend Hand— 
schriften zusammengetragen. Der andre, der vor rund tausend 
Jahren in Bagdad praktizierte, hieß Isaak Israel ben Suleiman 
Ebu Jakob; auch er war Arzt und Schriftsteller zugleich. Er 
wurde steinalt. Als man den Hundertzehnjährigen einmal 
fragte, weshalb er Junggeselle geblieben, antwortete er: „Ich 
habe genug Bücher geschrieben, die mein Andenken besser be— 
wahren werden als Kinder.“ Und wahrlich: von der Stadt 
selbst, in der er ein Jahrhundert gewirkt hat, ist nichts übrig— 
geblieben — seine Werke aber existieren, noch nach einem 
Millennium in kostbaren, sorgsam gehüteten Pergamenten. 
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