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ihm zu. Er kannte nur eine einzige Diagnose in allen Krank—
heiten: „Ajin harrah“, das böse Auge; und nur ein einziges
Heilmittel zum Bestreichen und auch Trinken, ein Mittel, zu
unappetitlich, um es zu nennen. Nichtsdestoweniger genoß er
großen Respekt, was nicht verwunderlich, da die Bagdaoer stets
Verehrer der Aerzte gewesen sind. Allerdings waren dies in
alten Zeiten die gelehrtesten und geschicktesten Heilkünstler der
damaligen Welt. Besonders taten sich am Hofe der arabischen
Kalifen von Bagdad die jüdischen Aerzte hervor. So lebte am
Hofe des Kalifen Manßur und dessen Thronfolgers Isa ben
Musa der jüdische Arzt Frat ben Schachnasa, den die Herrscher
auch in allen politischen Angelegenheiten zu Rate zogen. Ein
andrer berühmter jüdischer Arzt in Bagdad war Maserdscheweih
aus Syrien; in der Wiener Nationalbibliothek befindet sich ein
Manuskript des arabischen Arztes und Historikers Ibu Ossaibije,
in dem ich köstliche Anekdoten von Maserdscheweih fand. In
diesem Manuskrivt werden noch zwei hervorragende jüdische
Aerzte Bagdads erwähnt. Der eine hieß Afrania und war auch
ein fleißiger Schriftsteller und großer Büchersammler, für seine
Bibliothek hatte er nicht weniger als dreißigtausend Hand—
schriften zusammengetragen. Der andre, der vor rund tausend
Jahren in Bagdad praktizierte, hieß Isaak Israel ben Suleiman
Ebu Jakob; auch er war Arzt und Schriftsteller zugleich. Er
wurde steinalt. Als man den Hundertzehnjährigen einmal
fragte, weshalb er Junggeselle geblieben, antwortete er: „Ich
habe genug Bücher geschrieben, die mein Andenken besser be—
wahren werden als Kinder.“ Und wahrlich: von der Stadt
selbst, in der er ein Jahrhundert gewirkt hat, ist nichts übrig—
geblieben — seine Werke aber existieren, noch nach einem
Millennium in kostbaren, sorgsam gehüteten Pergamenten.
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