Volltext: Wels

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ber Flüchtling über Nacht in bie Keuche 
gesperrt. 
Mittlerweile würbe burch Wanderer be¬ 
kannt, daß ber Graf des Nachbarschlosses, 
gestern infolge eines Rausches z-usammenge- 
stürzt gesunben warben sei. 
Er lebte also unb schien, ba keine Zeu- 
gen bes Anschlages seitens des Knechtes vor- 
Hanben waren zur Einsicht ober Reue ge- 
kommen zu sein, baß es besser sei zu schwei- 
gen uub den „Kerl" lausen zu lassen, llnbe- 
kannt blieb jeboch der Zusammenhang ber 
Flucht des Knechtes mit dem vorhin geschil- 
betten schrecklichen Falle nicht. Tjer gefangen 
gehaltene Knecht hatte bei 'seiner Alnkunst 
in ber Freiung eben alles bekannt geben 
müssen, was ihn zur Wucht veranlaßt hatte. 
Ter Gefangene erhielt zwar nach damaligem- 
Rechtsbrauch^ wegen seiner Missetat vom Herrn, 
in dessen Schloß er geflohen war, eine 
Strafe, würbe aber, da die eingezogenen Er-- 
kunbigungen bie Wahrheit seiner Aussagen 
voll bestätigten und er Äs ein sehr recht- 
schaffener Mann geschilbert würbe, an seinen 
früheren Herrn nicht mehr ilnsgeliefert, son¬ 
dern sür ihn ein tediger Knecht zurückg«- 
schickt, wogsgen sein früherer Herr keine 
Einwendung machte. 
Verfasser dieses hat den Fall als Beleg 
für die Notwendigkeit der Asyle kurz erzählt 
und ist überzeugt, daß alle Leser seiner Mei- 
nnng sein werben, benn biefe Zufluchtstätten 
gewährten in unzähligen Fällen armen Men- 
fchett Schutz vor ber grenzenlosen Willkür 
unb Rache ihrer herzlosen Bedränger. — 
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