Volltext: Wels

Male befahren. Einen Unfall, der sich am 
20. Mai 1857 ereignete, müssen wir noch 
erwähnen. An diesem Tage wurde wie üb- 
lieft die Bittprozession, welche sich von der 
Stadtpfarrkirche durch die Trauugasse nach 
der Kirche in Thalheim bewegte, abgehalten. 
Schon hatten die Schulkinder, die Geistlich- 
keit und der Gemeinderat die zweite Brücke, 
die über die sog. Aeine Traun führte, über- 
schritten, als plötzlich die an der linken 
Seite derselben angebrachte Treppe durch die 
schwere Last der in dichten Haufen heran- 
drängenden Menge infolge Fäulnis der Bal- 
keu entzweibrach nnd etwa 30 Menschen, 
hauptsächlich Frauenzimmer und ein Knabe 
in die Tiefe stürzten, doch konnten alle ge- 
rettet werden, da der Wasserstand ein nie- 
derer war. 
'Ter Verkehr über die Traunbrücke war 
stets ein sehr lebhafter, lieber dieselbe mar¬ 
schierten tauserkde und tausende Soldaten, zn 
Fuß und Pferd, während der langen Kriegs- 
zeiten und lange Kolonnen von Kanonen u. 
Gepäckswagen. Bis zur Einführung der 
Eisenbahnen war die Traunbrücke der ein- 
zige Verkehrsweg nach den Süden. Noch in 
der Mitte des vorigen Jahrhunderts fuhren 
über die Brücke noch viele schwere und 
leichte Fuhrwerke, welche in Fässern und 
Kisten die köstlichen Früchte des Südens, 
Feigen, Orangen, Citronen und Weine brach¬ 
ten und als Rückfracht Getreide und Salz 
mitnahmen. 
1991 wurde die jetzige, von Spann- 
bögen getragene, auf granitenem Pfeiler ru- 
hende Reichsbrücke dem Verkehre übergeben. 
Jbiemit schließen wir die kurze Geschichte 
der Traun und wünschen, daß die hier vor- 
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