— 9 —
1469 *) allen Prälaten, Grafen, Freiherrn
und Rittern, ihre Dienstleute und Holden
im Umkreise von 3 Meilen = 22-5 km nach
Wels zu schicken und Hilfe zu leisten-
-Kaiser Albrecht (1433), welcher zur Zeit
der Traunüberschwemmung in der Burg in
Wels war, und die grauenhaften Verheerun-
gen durch die Traun sah, bewilligte der
Bürgerschaft über deren Bitten, alle Auen.
Aecker und Wiesen ohne Einsprache der Be-
sitzer benützen zu dürfen, um sich gegen
Einbruch des Wassers zu schützen-
1660_ erreichte die Traun eine solche
Höhe, daß die Minoritenkirche 3 Schuh un-
ter Wasser stand: auch am 18. 7- 1736
stieg das Wasser in solcher Höhe, daß die
Fluten durch das Trauntor hereinbrachen
und alle daranstohenden Gassen der Stadt
einerseits, andererseits die Lederergasse und
durch den ausgetretenen Mühlbach die Klin-
genschmiedgasse (untere Linzergasse) unter
Wasser setzte.
1862 strömte die Traun mit solcher
Gewalt derart gegen die Stadt, daß der
Stadl der Holzhandlungs-Kompagnie (unge-
fähr dort, wo der Turnplatz ist) abgebro-
chen werden muhte. Am 30. 6. ging die
lange große Allee, von der Traunbrücke bis
zum Lederertor samt der vor derselben lje-
gende Wiese zu Grunde. Größer wäre der
Schaden, besonders für die Fischergasse ge-
wesen, wenn die Traun sich mit dem Mühl-
* Im Mittelalter und auch später erfolgte
d,e Angabe des Zettpunktes von Befehlen. Erlässen
Ereignissen usf. immer mii Beziehung auf den kirch.
lichen Kalender, z. B.: a->> Mittwock vor dem Sunkt
Kolomanstage, am Sr. Antonmetage, am Montag
nächst. Pauli, am Mittwoch vor dem Gottesleich¬
namstag u. s. w.
d