Volltext: Instruktion zu den Normal-Lehrplänen für Volksschulen

2 8 Instruktion 
chen oder Aehnlichen, die Ausscheidung des Differirenden 
zur allmählichen Feststellung der höheren Begriffe. Werden 
diese durch die selbsteigene Thätigkeit der Schüler gewonnen, 
so ordnet sich nach und nach die Mannigfaltigkeit gemachter 
Wahrnehmungen nach bestimmten Gruppen, die Kenntnisse 
der Schüler erhalten Zusammenhang, Klarheit, Uebersicht- 
lichkeit; diese gewinnen aus diesem Wege gewissermaßen 
als Endergebnis des gesammten Unterrichtes jenes System, 
auf welches auch die Volksschule nicht ganz verzichten soll. 
Den Abschluß des Unterrichtes bilden Belehrungen über 
den menschlichen Organismus und über das Wichtigste aus 
der Gesundheitslehre. Auch hier wird die Anschauung mehr 
wirken, als viele Worte des Lehrers; auch hier gelte der 
Grundsatz: Nicht vieles, aber das Wenige ganz und gründ¬ 
lich, eine Forderung, die sich der Lehrer beim natnrhisto- 
rischen Unterrichte stets gegenwärtig halten sollte. 
tl) Ndaturlehre. 
Der Unterricht in der Naturlehre ist auf die oberen 
Iahreskurse beschränkt; er wird sich nur auf die wichtigsten 
Erscheinungen zu erstrecken haben, auf Erscheinungen, welche 
die Kinder oft zu beobachten Gelegenheit hatten, oder welche 
durch einfache Experimente leicht hervorgerufen werden 
können. Demgemäß wird der Unterricht nicht in einer 
systematisch geordneten Behandlung der wichtigeren Lehren 
der Physik und Chemie bestehen, er wird sich vielmehr die 
Aufgabe setzen, die Wahrnehmungen, welche das Kind meist 
unbewußt gemacht hat, also die täglichen Naturerscheinungen 
richtig zu beurtheileu und die Bedeutung derselben für das 
häusliche, landwirtschaftliche und gewerbliche Leben zum 
Verständnis zu bringen, er wird sich ausschließlich mit der 
Beobachtung und Erklärung einer Anzahl physikalischer und 
chemischer Individuen zu beschäftigen haben. 
Wie der naturhistorische Unterricht richtet sich auch der 
in der Naturlehre auf die sinnlich wahrnehmbare Außen- 
Welt; auch er geht von der Anschauung und Beobachtung 
aus. Den Gegenstand derselben bilden aber hier nicht 
Naturkörper, sondern Erscheinungen in der Natur. Dem- 
gemäß knüpfe der Unterricht entweder an das an, was das 
Kind oft und wieder sah, ohne über das Wie und Warum
	        
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