Volltext: Blätter zur Geschichte des 300jährigen Marktes Kematen am Innbach am 11. Juni 1920

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Sagen aus dem ZnOMMe mb leinet Hmgelimg. 
Bon Hans Waldmoser. 
Die Weiße Frau von BrrrgftaLl. 
Wer den liebliche«, von ewig grünen Hüsteln eingeschlos- j 
fetten Markt Kematen am Janbach kennt, welcher schon unter 
Römerszeiten eine Niederlassung oder Siedelung, Caminata 
genannt, bildete, also in der Geschichte sehr weit zurückreicht, 
dem dürste es auch nicht unbekannt sein, daß etwa eine Viertel¬ 
stunde südwestlich des genannten Marktes die Ortschaft Burg- 
stall — bestehend aus drei Hausern — auf sanfter Anhöhe 
liegt. Burgstall, sowie Kematen soll ebenfalls schon unter den 
Römern existiert haben und es heißt, es wäre dort der Ott 
zum Einstellen der Pferde gewesen. Also mag vielleicht eine 
Art Fort als Stall benützt worden sein, daher Bnrgstall. 
Allein richtiger scheint die Ableitung von Burgstelle zu sein, 
weil sich dort oben auf der Anhöhe eine Burg befunden haben soll. 
Das Rittertum mit seinem Glanz, seiner Pracht und Herr¬ 
lichkeit, seinen Minnegesängen bei fröhlichen Festen mit Becher¬ 
klang, aber auch mit leinen finsteren Turmverließen, sonstigen 
Schrecknissen und Greueln ist versunken, verklungen im Staube 
der Vergänglichkeit. Doch der Sage zarter Schleier wob seine . 
feinen Fäden über diese Epoche und Generation auf Generation 
bis aus die heutigen Tage erblickte hinter diesem geheimnis¬ 
vollen Gewebe gar wunderliche Gebilde, wie solche Phantasie 
und Volksglaube zeugen. 
Eine solche Sage vermeldet denn auch, daß einst der 
Riiter auf Burgstall ein wüstes Gelage gegeben hätte. Berauscht 
von im Unmaß genossenem Weine, ging nun der Uebermut des
	        
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