Volltext: Blätter zur Geschichte des 300jährigen Marktes Kematen am Innbach am 11. Juni 1920

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seilbieten. Wer Meister werden wollte, mußte nachweisen, daß er 
zwei Jahre außer Land («wandert war, mußte ein Meisterstück 
machen und zum Gotteshauie 1 Pjund Wachs geben. Zur Ver- 
meidung von Unredlichkeiten war die „Beschau" eingeführt; wer 
sich verfehlte, wurde für „unredlich" erklärt und mußte Geld¬ 
strafe bezahlen. 
Jede Zunft sollte einen Jahrtag haben und der Fronlerch- 
namsprozesfion beiwohnen. . 
Von den hiesigen Webern wurden erzeugt: Zeug, Zwilch, 
Gespunste, Leinwand und sogenannte „Fußarbeit". 
Eine Erinnerung an die entschwundenen Zeiten sind noch 
zwei Stiftmessen der Weberzuuft. 
In Kematen bestanden auch 2 Bierbrauereien, 2 Gerbe¬ 
reien, 2 Mahlmuhlen, im ganzen halten nach Kurz daselbst 
bei 50 verschiedene Gewerbe ihren Sitz, heute noch 35. 
Das Warktgotteshaus zum Hl. Josef in 
Kematen. 
(Nach der Chronik des Herrn Kurz.) 
Wann in Kematen die erste Kirche gebaut wurde, läßt sich 
nicht angeben. Wahrscheinlich bestand zur Zeit der Markterhebung 
daselbst schon eine Kapelle. Pillwein jagt in seiner Topographie, 
daß die Kapelle 1631 schon bestand. Nach einer Beschwerde der 
sogenannten Steinerktrchner Bauernpartei vom Jahre 1760 ivll 
die Kirche vor 70 Jahren erbaut worden sein. Aus den Daten 
des Pichler Pfarrarchives qeht hervor, daß das der malige Gottes- 
Haus in Kematen ca. 1727—28 gebaut wurde. 1732 schlug 
der Blitz in den Dachreiter. Vormals wurde die Kapelle zum 
Rosenkrcnzbeten au Sonn- und Festtagen nachmittags, an Sams¬ 
tagen. a« Feste des Hl. Florian und in der Allmeelen-Oktav benutzt, 
von Gvttksdienst unter Leitung eines Priesters war noch keine Rede.
	        
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