Volltext: Blätter zur Geschichte des 300jährigen Marktes Kematen am Innbach am 11. Juni 1920

Ueberhaupt wurden (nach Kurz) in der Zeit von 1580—1626 
bei 25 kath. Geistlichen im Lande ob der Enns umgebracht 
oder schwer verletzt, alles im Drange nach „evangelischer Freiheit." 
Die große Pfarre Pichl und deren Filialen Offenhausen. 
Peunewang, Bachmanning und Steinerkirchen konnten wegen 
Mangels an kath. Priestern nicht besetzt werden. 
Im Jahre 1624 hatte der Pastor Johann Wieder von 
Steinerkirchen mit Weib und 8 Kindern auswandern müssen. 
Dauernkriege 1626 und 1632. 
Soldaten-Einqnartierungen und Bedrückungen sowie die 
Grausamkeit des Statthalters Herberstorf entzündeten im Jahre 
1626 einen neuen Aufstand. Schon am 19. Mai überfielen 
die Waldbauern, bei 16.000 Mann stark, unvermutet Gries¬ 
kirchen und nötigten die Bürger mitzutun. Sie erbrachen die 
Schlösser Parz, Tratteneck und Gallsbach und versahen sich mit 
Munition. Zu Parz fanden sie viele Rüstungen. Munition 
und für 500 Mann Gewehre. Die Zahl der Ausständischen 
wuchs zuletzt auf 70.000 Mann. Auch das einstige Schloß 
Etzelsdorf, welches, mit doppelten Wassergräben umgeben, 
in einem Weiher stand, wurde ein Opfer dieses Bauernkrieges, 
da es in Flammen ausging. In die letzte Phase der Ver¬ 
zweiflungskämpfe der unterliegenden Rebellen fiel die Absage 
der Psarrleute von Pichl, Offenhansen, Steinerkirchen und des 
Marktes Kematen an das Lager der sogenannten schwarzen 
Bauern in der Weiberau. (Kurz-Chronik.) 
1627 wurden die Rebellen hingerichtet; unter ihnen Johann 
Hausleutner, mehr als 30 Jahre Pfleger und Landgerichtsver- 
walter der Herrschaft Parz. Sein Kopf kam nach Grieskirchen 
und wurde vor dem Rathause zur Schau aufgespießt.
	        
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