Volltext: Die Kartoffeltrocknung im Kriege [44/55]

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Jahres blieb weit hinter den Erwartungen zurück.* **) ) Es konnten 
insgesamt nur etwa 9 Millionen Doppelzentner verarbeitet werden, 
und zwar rund 3,5 Millionen Doppelzentner in gewerblichen Fabriken, 
rund 3 Millionen Doppelzentner in genossenschaftlichen und 2,5 Mil 
lionen Doppelzentner in landwirtschaftlichen Betrieben. Auf die 
Stärkeindustrie entfielen davon etwa 5 Millionen Doppelzentner, auf 
die Kartoffeltrocknung rund 4 Millionen Doppelzentner. 
ß) Die Herstellerpreise für Kartoffelfabrikate.^^) 
Die Preise für Kartoffelprodukte wurden der allgemeinen sich 
immer verschärfenden Teuerung entsprechend gegen das Vorjahr 
erheblich erhöht. Außer den höheren Gestehungskosten für die Roh 
kartoffeln bedingte dies auch die Verteuerung der Fabrikationskosten, 
die vor allem durch steigende Arbeitslöhne bei gleichzeitigem Sinken 
der Arbeitsleistung der Arbeiter und Erhöhung der Preise für Be 
triebsstoffe, wie z. B. Kohlen, Schmieröl, Treibriemen usw., hervor 
gerufen wurde. Die Festsetzung der Preise erfolgte nach eingehenden 
Beratungen unter hervorragender Mitwirkung der Volkswirtschaft 
lichen Abteilung des Kriegsernährungsamts (Reichspreisstelle). 
Der Berechnung des Herstellerpreises für Kartoffelfabrikate wurde 
der für das Wirtschaftsjahr 1917/18 geltende Kartoffelhöchstpreis von 
10 M. für den Doppelzentner zugrunde gelegt. Die von der Volks 
wirtschaftlichen Abteilung des Kriegsernährungsamts geprüfte und 
gut geheißene Kalkulation der Teka zeigt, verglichen mit dem Vor 
jahr, folgendes Bild: 
K artoffelbedarf: 
Rohkar 
toffelbedarf 
für 1 dz 
Fabrikat 
Rohkar 
toffelpreis 
je dz 
Rohmate- 
rialkosten 
für 1 dz- 
Fabrikat 
Trocken- 
kosten 
Fabrikat 
preis 
Flocken < 
Stärke <j 
1916/17 
1917/18 
> 1916/17 
1917/18 
4 dz 
4,40 „ 
5,75' „ 
6,49 „ 
8,90 M. 
io,- „ 
8,90 „ 
10,— „ 
35,60 M. 
44 — 
50/70 
64,— „ 
9>— M. 
14- „ 
13.50 „ 
15.50 „ 
44,60 M. 
58,— „ 
64,20 „ 
79,50 „ 
Die Abschlagspreise waren, wie üblich, um 50 Pfg. niedriger. 
Die Berücksichtigung der erhöhten unmittelbaren Fabrikations 
kosten kommt in der Einsetzung des höheren Trockenlohnes zum Aus 
druck, während die Annahme einer schlechteren Ausbeute (1916 — 
1: 4, 1917 — 1 : 4,4) die Zubilligung einer ziemlich erheblichen 
Risikoprämie bedeutet, die aber in Anbetracht der schwierigen und 
unklaren wirtschaftlichen Verhältnisse und insbesondere mit Rücksicht 
auf die Verluste, die die Fabriken bei der geringen Verarbeitung im 
*) Vgl. die Übersicht über die Erzeugung unter S. 73. 
**) Vgl. hierzu die Übersicht im Anhang S. 82—86.
	        
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