Volltext: Die pflanzlichen und tierischen Oele und Fette, ausschließlich der Molkereiprodukte, in Frieden und Krieg [33]

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bis 5000 Tonnen, die außerdem zur Herstellung von Wachstuch, 
Wachstuchleder und anderen Linoleum ähnlichen Erzeugnissen ver 
wandt wurden, auf etwa 25 000 Tonnen geschätzt. 
7. Leinöl, das zur Beschleunigung des Trocknungsprozesses mit 
Sauerstoffübertragern, sogenannten Sikkativen, zusammen verarbeitet 
wird, bildet denFirnis. Trocknend gemachtes Oel zusammen mit 
töarzm, Kopalen und dergleichen und deren Lösungsmitteln ist der 
Lack. 
Firnis wie Lack lassen sich mit Körperfarben vermischen. Wird 
als Träger der Farben Oel oder Firnis verwandt, erhält man lang 
samer oder schneller trocknende Oelfarben, Rostschutzfarben, 
Grundierungsfarben usw.; wird Lack als Farbenträger verwandt, so 
gelangt man zu den Oellack- oder Emaillelack-Farben. 
Leinöl, dessen Verdickung ohne Zusatz, nur durch Erhitzen unter 
besonderen Umständen erreicht wird, bildet den Lithographen- und 
Buchdruckerfirnis. Derartig hergestellte Firnisse, mit Farben in ge 
eigneter Weise verrieben, besitzen alle für den Buch- und Steindruck 
erforderlichen Eigenschaften, ohne auf dem Papier Fettflecke zu 
hinterlassen. 
Zu den Oelmengen, die für die vorgenannten Zwecke benötigt 
wurden, kamen noch verhältnismäßig geringe Mengen Leinöl bezw. 
Leinölfirnis, die zur Herstellung von Glaserkitt, einer Mischung von 
Kreide und Leinöl, zur Herstellung von Oeheugen, Pauspapieren, 
Farbbändern für die Schreibmaschinen und dergleichen Zwecke mehr 
verwandt wurden. 
8. In der Textilindustrie werden pflanzliche und tierische 
Oele und Fette als sogenannte Schmälzöle, ferner zum Färben, 
Drucken und Appretieren sowie beim Bleich- und Schlichtprozeß ver 
wandt. Das von Natur in der Wolle enthaltene Fett muß seines 
üblen Geruches wegen ausgewaschen werden, sodaß die Wolle, um 
ihr die zum Krempeln und Spinnen nötige Geschmeidigkeit zu geben, 
nach dem Auswaschen künstlich von neuem gefettet werden muß. Die 
hierfür benötigten Oele müssen äußerst sein verteilbar sein, sodaß 
jede einzelne Faser von einer feinen Oelschicht eingehüllt wird. Sie 
dürfen nicht klebrig sein, um die Geräte nicht vollzusetzen, müssen sich 
leicht und vollständig aus dem fertigen Gespinst wieder auswaschen 
lassen und dürfen keinen üblen Geruch hinterlassen. Diese An 
forderungen erfüllt das Ole'in, d. h. dasjenige Gemisch ver 
schiedenerlei Oelsäuren, das nach Abspaltung des Glyzerins und der 
festen Bestandteile der Neutralfette als Flüssigkeit verbleibt. Die
	        
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