Volltext: Kaffee, Tee, Kakao in der Kriegswirtschaft [31/32]

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der Beförderung bieten. Es handelt sich dabei um recht ansehnliche 
Mengen, Wunden Hoch, wie schon an anderer Stelle ausgeführt, in 
den letzten drei Jahren vor Kriegsausbruch jährlich etwa 73 000 
Tonnen Rohkakao allein in Hamburg eingeführt. 
Neben ben Schiffahrts-Gesellschaften bringt die Rohkakao- 
Einfuhr den B-anken, Versicherungs-Gesell 
schaften, S p e b -i t e -u r e n sowie ferner den deutschen Fluß- 
Schi f fah r t s--G e s e I l s cha f te n und Eisenbahnen, 
denen die Weitersend-ung des Rohkakaos nach den -einzelnen Ver 
brauchsstätten obliegt, Arbeit und Verdienst. 
Auch dem Reiche selbst erwächst aus der Kakao-Einfuhr durch 
den Einfuhrzoll eine gute Einnahme, die sich im Frieden 
auf jährlich etwa 13 000 000 Mark stellt. 
Die Hauptarbeit beginnt aber erst mit der Ankunft des Roh 
kakaos in den Fabriken. 
Die deutsche Kakao- und Schokoladen-Jn 
dustrie umfaßt 175 Fabriken, die von der Kakaobohne aus 
arbeiten, daneben noch -eine große Anzahl von anderen 
Fabriken, die sich mit der Weiterverarbeitung der Halb 
fabrikate Kakaomasse und Schokoladenmasse befassen. 
In allen diesen Betrieben sind beschäftigt: 
a) sehr große Kapitalien, man schätzt sie Wohl mit 
150 000 000 Mark nicht zu hoch, 
b) im Frieden mehr als 40 000 Arbeiter sowie ein 
großes Kontor Personal. 
Die Schokoladen-Jndustrie verbraucht ferner: 
o) s e h r g r o ß e M e n g e n v o n Z u ck e r; das springt sofort 
in die Augen, wenn man berücksichtigt, daß in 100 Kilogramm Schoko 
lade durchweg 60 bis 70 Kilogramm Zucker enthalten sind und daß 
außerdem auch die Verbraucher von Kakaopulver zur Herstellung 
des Getränkes zu einem Teile Pulver zwei Teile Zucker hinzu 
tun müssen. Der Friedensverbrauch von Zucker für die deutsche 
Schokoladen-Jndustrie sowie für das Süßen des Kakaopulver-Ge 
tränkes wird von Sachverständigen auf etwa 300 000 Tonnen jähr 
lich geschützt. 
4) eine große Anzahl von Maschinen der mannigfaltigsten 
Art. Der Bedarf ist sehr groß, weil die Maschinen durchweg stark 
beschäftigt sind und weil ferner der große Aufschwung, den bie
	        
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