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brauche von diesem letzteren abgezogen werden, um ein richtiges
BW über die Hamburger Ausfuhrbewegung zu erhalten.
Man geht daher Wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß der
Durchgangshandel Deutschlands in Rohkakao un
gefähr die Hälfte dessen erreicht, was Deutschland selbst verbraucht.
b) HaIbfabrikate und fertige Erzeugnisse.
Neben dem Rohstoff, der Kakaobohne selbst, -sind für den
Außenhandel auch noch die Bewegungen in der Einfuhr und Ausfuhr
der Halbfabrikate (Kakaomasse, Kakaobutter) sowie der
fertigen Erzeugnisse (Schokolade, Kakaopulver) zu berück
sichtigen. In den nachstehenden Aufstellungen werden daher diese
Warengattungen mit ihren Ein- und Ausfuhrmengen für die
letzten Jahre vor Ausbruch des Weltkrieges angegeben.
Kakaomasse. Die deutsche Industrie führte dieses Halb
fabrikat vor dem Kriege fast gar nicht aus dem Auslande ein, gab
es aber aus ihrer eigenen Herstellung, wenn auch in verhältnis
mäßig kleinen Mengen, an das Ausland wieder ab.
Es wurde in Deutschland
1912 1913 1914
(erste 6 Monate)
eingeführt etwa . . 8 6 2 Tonnen,
ausgeführt „ . . 860 1042 670 „ .
Kakaobutter. Das aus der Kakaomasse bei der Erzeugung
von Kakaopulver abgepreßte Kakaofett wird zum weitaus größten
Teile zur Herstellung von Schokolade benutzt, weil feine, leicht
schmelzende Schokoladen, wie früher schon betont wurde, besonders
viel Kakaofett brauchen, teilweise wird Kakaobutter aber auch
für medizinische Zwecke (Suppositorien) verarbeitet.
In Kakaobutter fand stets ein lebhafter Handel statt. Deutsch
land führte dieses Fett hauptsächlich aus Holland ein, gab aber
noch weit größere Mengen an das Ausland, besonders an die Schweiz,
wieder ab. Die Statistik des „Gordian" zeigt hierüber folgende
Ziffern:
1912 1913 1914
(erste 6 Monate)
Einfuhr ... 62 94 32 Tonnen,
Ausfuhr . . . 3 681 1960 1615 „ .
Kakaopulver. Auch hier war die deutsche Ausfuhr wesent
lich größer als die Einfuhr. Der größte Abnehmer für das deutsche