Volltext: Kaffee, Tee, Kakao in der Kriegswirtschaft [31/32]

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fahren vor dem Kriege aber begannen auch die deutschen Fabri 
kanten, weil die verschiffte Ware infolge der auf den Pflanzungen 
vorgenommenen Verbesserungen allmählich immer wertvoller 
wurde, das Kameruner Erzeugnis in stetig wachsender Menge zu 
kaufen. 
Auch das kleine Togo hat Fortschritte in der Pflege des 
Kakaobaumes gemacht. Es führte 1904 nur 10 Tonnen aus und 
konnte 1913 schon 335 Tonnen als ausgeführt melden. 
Der belgische Kongo st aat bringt ebenfalls Kakao hervor. 
Sein Erzeugnis hat zwar bislang noch keine Bedeutung gewonnen. 
Da indessen die Regierung jährlich regelmäßig neue Anpflanzungen 
macht, so ist zu erwarten, daß in absehbarer Zeit auch aus diesem 
Gebiete ansehnliche Mengen abgeliefert werden können. 
In Deutsch -Ost -Afrika, Madagaskar und 
Reunion sowie auf den Comoren sind Versuche mit Kakao- 
Anpflanzungen gemacht worden, bislang wurden aber nur winzige 
Mengen geerntet. 
Asien. Die britische Insel Ceylon verschifft über Colombo 
einen vornehmlich wegen seines Hellen Bruches überall gern ge 
sehenen Kakao. Die Ausfuhr betrug 1890 808, 1916 3400 Tonnen. 
Einen Kakao von ähnlicher Güte wie Ceylon liefert das hol 
ländische Java. Von dort wurden 1896 920, 1916 1471 Tonnen 
verschifft. 
Außerdem wird noch auf Celebes und auf den kleinen 
Sunda - Infeln Kakao angebaut, jedoch hat die Ausfuhr von 
dort bisher nur kleine Mengen umfaßt. 
Neuerdings sind auch auf dem Festlande von Vorderindien, 
und zwar in de-r Gegend der Nilgiri-Hills in der Provinz 
M a laba r, junge Kakaopflanzungen ertragsfähig geworden. Ihr 
Erzeugnis wurde aber in Indien selbst verarbeitet, es kommt also 
für den Weltmarkt einstweilen nicht in Betracht. 
Australien. In den deutschen Schutzgebieten der 
Südsee hat man der Kultur des Kakaobaumes besondere Beachtung 
geschenkt. Indessen sind die Anlagen noch verhältnismäßig jung, 
ihre Erträgnisse Haben. daher bislang noch keine größere Be 
deutung gewinnen können. Immerhin sind die bisher gemachten 
Erfahrungen, sowohl was die Güte des Kakaos als auch die 
Menge der geernteten Ware betrifft, erfolgversprechend. Folgernde 
Ziffern zeigen das. Samoa führte 1900 1f^, 1906 27f4, ^913 
890 Tonnen aus; auch Neu-Guinea, wo erst in neuerer Zeit 
mit der Anlage von Kakaopflanzungen begonnen wurde, konnte 
1913 schon eine Ausfuhrziffer von 74 Tonnen melden.
	        
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