Volltext: Kaffee, Tee, Kakao in der Kriegswirtschaft [31/32]

III. 
Der deutsche Kakaohandel im Frieden 
und im Kriege. 
Von 
E. Wiehr, 
Direktor der KriegS-Kakao-Gesellschaft m. b. H. in Hamburg. 
I. Allgemeines. 
Geschichtliches. Die Spanier brachten vor nunmehr etwa 
400 Jahren die erste Kunde vom Kakaobaum nach Europa. Die 
Begleiter des Fernando Cortez hatten ihn in Mexiko vorgefunden 
und berichteten, daß die Azteken die Früchte dieses Baumes schon 
seit Jahrhunderten ausgenutzt hätten. Die Eingeborenen nannten 
die Frucht „Cacavacentli", die in ihr enthaltenen Bohnen, die bei den 
Azteken übrigens auch als Münze Verwendung fanden, „Cacahoatl" 
und das aus ihnen bereitete Getränk „Chocolatl" (sprich Tschoko- 
latl). Man leitete dieses Wort ab aus „Cacava" — Kakao und „atl" 
— Wasser. Die vorstehenden Bezeichnungen fanden im Laufe der 
Zeit als „Kakao" und „Schokolade" in den Wortschatz fast aller 
lebenden Sprachen Eingang. 
Die Kakaobohnen konnten wegen ihres hohen Fett 
gehaltes nicht ohne weiteres verwendet werden. Die Azteken 
setzten ihnen daher scharfe Gewürze, namentlich Pfeffer, Hinzu und 
suchten dadurch das Fett verdaulicher sowie das Getränk ge 
schmacklich angenehmer zu machen. In Spanien, wohin die Bohnen 
zuerst im Jahre 1519 gebracht wurden, empfand man gegen diese 
Art der Zubereitung Widerwillen. Man sann auf ein Ersatzmittel 
für das scharfe Gewürz und fand es im Zucke r. Durch die Ver 
einigung des in der Kakaobohne selbst schon vorhandenen hohen 
Nährstoffgehaltes mit dem ebenfalls sehr nahrhaften Zucker wurde 
ein außerordentlich wertvolles, wohlschmeckendes und bekömmliches 
Getränk erzielt. 
Zunächst hielten die Spanier die K n nst der Z u berei - 
tung der Kakaobohnen streng geheim. Fast ein Jahrhundert
	        
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