Volltext: Kaffee, Tee, Kakao in der Kriegswirtschaft [31/32]

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nördlichen China in ständig wachsender Zahl in Aufnahme ge 
kommen. Es ist Wohl möglich, Haß sie die Vorläufer weiterer 
maschineller Einrichtungen in der chinesischen Teefäbrikation bilden 
und damit dem China-Tee im Welthandel zu neuem Aufschwünge 
verhelfen werden. 
Es ist augenscheinlich, daß die ungünstigen Ernte- und Her 
stellungs-Verhältnisse Chinas im Wettbewerb mit den ratio 
nellen Pflanzungsbetrieben der indischen Produktionsländer er 
hebliche Nachteile ausweisen. Aber diese sind nicht als die alleinigen 
Ursachen des stetigen Rückganges der chinesischen Ausfuhrziffern 
nach europäischen Ländern zu betrachten. Eine große Rolle spielen 
in dieser Hinsicht die chinesischen Zollverhältnisse, in erster Linie 
die Inland zolle (lillin). Das sind Wegzölle, die außer 
ordentlich willkürlich erhoben werden und bei der häufig sehr 
großen Länge der Tr-ansportstrecken ins Ungemessene steigen, je 
nachdem, wieviel Likin-Stationen die Ware zu passieren hat. Bei 
Verschiffung wird außerdem noch ein Ausfuhrzoll erhoben. Durch 
diese Zollverteuerung wird das Entgelt an die ersten Hersteller 
derartig gekürzt und erschwert, daß diesen bei den schwankenden 
Preisen und dem großen Wagnis der Beförderung die Lust am 
ausländischen Tee-geschäft sehr verkümmert wird. 
b) Japan. 
Japan-Tees kamen -bislang in Europa nur in seltenen 
Ausn-ahmefällen in den Handel. Sie kommen außer für den 
heimatlichen Verbrauch nur für die Vereinigten Staaten von 
Amerika und Kanada in Frage. Die dort gezüchteten Teepflanzen 
sind unzweifelhaft chinesischen Ursprungs. Die Herstellungsweise 
unterscheidet sich dadurch wesentlich von der in China üblichen, 
daß große -ausländische Firmen in -Len Fabrikationsprozeß der für 
die Ausfuhr -bestimmten Tees eingreifen. Sie besorgen vielfach 
die Endbehandluug, Röstung und Verpackung in ihren eigenen 
Faktoreien. Der amerikanische Geschmack verlangt grüne und zum 
Teil leicht oxydierte Behandlungsweise des Blattes. Nach der Art 
der Röstung werden die geernteten Tees in sogenannte „pan-tireck" 
(auf M-etallpfannen geröstete) und „baslret-breck" (in Bambus- 
körben erhitzte) eingeteilt. 
Die von Japan eroberte Insel Formosa stellt eine ganz 
besonders aromatische und durchweg sehr feine, hochbezahlte Eigen 
art, den sogenannten „Formosa-Oolong" her. Unter Anwendung 
leichter Fermentation und unter sorgfältigster Behandlung -hat sich 
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