Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

I 
Der deutsche K a ffe e h a n d e l im 
Frleden und Kriege 
Von 
Friedrich Aoseliuö in Bremen, 
i Fa Roselius H in Bremen Hamburg Amsterdam. 
I. 
Kaffcrbau und Behandlung des Kaffees. 
I. Die Kaffeegattungen. 
Die Kaffeearten, die sich für den Anbau als geeignet 
erwiesen haben, unterscheidet man wie folgt: 
1. Der arabische Kaffee, aus dem Lande Jemen 
stammend, Mokka genannt, ist zu fast 90 v. H. der Stammbaum 
aller Kaffeeforten. Der Anbau in Arabien ist sehr klein. Der 
echte Mokka ist kaum im Handel, er wird in den Gärten arabischer 
Großer für deren ausschließlichen Gebrauch gezogen. Die Kultur 
im Ursprungslands ist sehr mangelhaft und die Qualität 
zweifelhaft. 
Ihren Ruf verdankt die arabische Bohne deshalb nicht der 
Heimat. Die großen Kolonisatoren Alteuropas sind es gewesen, 
welche den arabischen Kaffee in fremden Ländern anbauten und 
zu hoher Kultur brachten. Die arabische Pflanze erwies sich als 
sehr anpassungsfähig, sie entwickelte sich bei geeigneter Pflege am 
richtigen Orte in hervorragender Weife. 
2. Bon r bonkaffee, von der Insel Reunion stammend, 
hat eine ähnliche Bohnenform wie der arabische Kaffee, nur lausen 
die (luden der Bohnen nicht breit, sondern kanuartig aus. Wird 
der Bourbonkassee verpflanzt, so verliert sich diese kennzeichnende 
Form. Die Bohnen des neu gewonnenen Produktes gleichen den 
arabischen, im Ursprungslande gewachsenen. Bourbonkaffee er 
gibt in den ersten Jahren nach seiner Verpflanzung kleinere und 
festere Bohnen als Kaffee arabischer Gattung. Mit den Jahren 
wird er aber bedeutend großbohniger, entgegen dem arabischen 
Kaffee, der mit den Jahren kleinbohnigerc Ernten liefert. Mittlere 
Heft 31,S2. r