Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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und Verwertung von Kaffee, Tee und deren Ersatzmitteln, Dir 
Grundlage für seine Geschäftstätigkeit bilden die Bekannt 
machungen des Reichskanzlers über Kaffee und Tee vom 6, April 
1916 (RG.Bl. Seite 247 und 260). 
Der Kriegsausschuß hatte in erster Linie die Aufgabe, den 
B e d a r f f ü r H eerun d Marine sicherzustellen. Um das zu 
erreichen, wurde eine Beschlagnahm e der gesamten Rohkaffee- 
Bestände angeordnet. Jeder, der Kaffee im Gewahrsam hatte, war 
verpflichtet, die vorhandene Menge getrennt nach Art und Eigen 
tümer unter Bezeichnung der Eigentümer und des Lagerorts dem 
Kriegsausschuß bis zum 5. April 1916 anzugeben. Anzeigen über 
Mengen, die sich mit Beginn des 1. April 1916 unterwegs be 
fanden, waren von dem Empfänger unverzüglich nach Empfang 
zu erstatten, 
Die Regierung legte Wert darauf, daß namentlich für die erste 
Zeit eine Anzahl von Herren sich dem Kriegsausschuß in Berlin 
zur Sichtung und zur fachmännischen Begutachtung des ein 
laufenden Materials zur Verfügung stellten, „die den Kaffee 
handel genau kannten". In bereitwilliger Weise folgte eine große 
Zahl von Fachleuten, namentlich aus Hamburg, ehrenamtlich dieser 
Aufforderung und stellte sich zur Verfügung des Kriegsausschusses, 
Bei der-Beschlagnahme und Abrechnung der übernommenen 
Kaffeemengen wurde nach Möglichkeit auf die Versorgung der 
Zivilbevölkerung durch den Kleinhandel Rücksicht genommen. Von 
diesem Gesichtspunkte aus wurden nur von den Beständen über 
600 Kilogramm etwa 76 v. H. vom Kriegsausschuß beschlagnahmt, 
Damit für die freigegebenen Mengen keine Preistreiberei ein 
setzen konnte, wurden bei der Freigabe den Eigentümern von 
Kaffee bestimmte V e r ka u f sb e d t n g u u g e n auferlegt, 
Es wurde bestimmt, daß Bohnenkaffee nur noch zusammen mit 
Kaffee-Ersatzmitteln zu bestimmten Preisen an die Verbraucher ab 
gegeben werden dürfte. Bei der Abrechnung der beschlagnahmten 
Kaffeemengen wurde den Eigentümern tunlichst der nachgewiesene 
Einkaufspreis zuzüglich Spesen und Zinsen vergütet. 
- Die Nächstliegende Aufgabe des Kriegsausschusses war, die 
Einfuhr von Kaffee zu fördern und die eingeführten Kaffee- 
mengen auf Grund der Bekanntmachung des Reichskanzlers über 
die Einfuhr von Kaffee aus dem Auslande vom 6. April 1916 zn 
bewirtschaften. Es wurde als zweckmäßig erachtet, in Hamburg, 
dem Haupt-Kaffee-Einfuhrplatz Deutschlands, eine Zweignieder 
lassung zu errichten. Der deutsche Kafseehandel wurde veranlaßt, 
jämtlicheiAngebote der Zweigniederlassung in Hamburg zur Be-