Volltext: Die Schwerarbeiterfrage [Heft 26/27]

ab bei Leistung achtstündiger Überschichten auf höchstens 220 -s- 150 
-si 75 Z- 145 — 590 Gramm Mehl stellt. Natürlich bieten diese 
langen Überschichten nicht die Regel, im Gegenteil werden mehr 
als acht Überschichten im Monat den Bergarbeitern nicht zugemutet 
werden dürfen. Da viele Bergarbeiter nicht zwei Schichten hinter- 
einander zu arbeiten gewillt und befähigt sind, ist die Brotzusatz 
menge auch für Viertel- und Halbschichten zugebilligt und soll 
möglichst wöchentlich in Aufrechnung gebracht werden. Übrigens 
sollte -diese der Förderung der Kohlenproduktion in der Zeit dienen, 
in der die Frachtmittel nicht für den Kartoffel-, Zuckerrüben- und 
Futtermittelverkehr benötigt werden, mit Abschluß dieser Zeit aber 
ihr Ende erreichen. 
2. Fleisch. 
Die Gewährung von Fleischzulagen wurde mit dem 1. Februar 
1917 praktisch. Auf Anordnung des Präsidenten des Kriegs 
ernährungsamtes (^. II. 732 vom 17. Januar 1917) erhielten von 
diesem Tage äb die S chw er st a r b e i t e r im Sinne der Brot 
zulageregelung neben der Grundration von 250 Gramm wöchent 
lich eine Zulage bis zu 100 Gramm Schlachtviehfleisch mit ein 
gewachsenen Knochen. Dabei wurde entsprechend den Wünschen 
des Kriegsamts den Landeszentralbehörden dringend empfohlen, 
die den Schwerstarbeitern zustehenden 360 Gramm diesen d u r ch 
Vermittlung der Betriebe, in denen sie arbeiten, zu 
kommen "zu lassen, sei es, daß diese das Fleisch oder die Fleisch- 
Ware käuflich an ihre Schwerstarbeiter abgeben oder es zubereitet 
in Fabrikkantinen oder ähnlichen Speiseeinrichtungen verabreichen. 
Die Form der Massenspeisung wurde für ganz besonders geeignet 
gehalten, die zweckmäßige und ausreichende Ernährung dieser 
Arbeiter sicherzustellen. Im einzelnen wurde die Regelung den 
Bundesregierungen überlassen. 
Bald darauf machten sich in den Kreisen der beteiligten 
R ü st un g si nd u st r i en Wünsche in der Richtung geltend, daß 
auch den in ihren Betrieben beschäftigten sonstigen Arbeitern ge 
wisse Fleischzusatzmengen zur Verfügung gestellt werden möchten. 
Im Einvernehmen mit dem Kriegsamte kam der Präsident des 
Kriegsernährungsamts diesen Wünschen nach. Mitbestimmend 
waren hierfür die durch das anhaltende Frostwetter eingetretenen 
Schwierigkeiten der Kartoffelversorgung und die Erwartung, daß 
es auf diese Weise gelingen werde, eine gleichmäßige und aus 
reichende Ernährung der Arbeiter sicherzustellen. In das System
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.