Volltext: Vieh und Fleisch in der deutschen Kriegswirtschaft [Heft 17/18/19]

der Betrachtung der Entwicklung im Vergleich zu Friedenszeiten 
zeigte sich allerdings insgesamt eine Verminderung des Bestandes 
um i/z, die sich in ziemlich gleichmäßiger Weise auf die einzelnen 
Altersklassen verteilte. 
Bei der neuesten uns zur Verfügung stehenden Erhebung, die am 
1. März 1917 stattfand, können wir bei den Kälbern ein außer 
ordentlich starkes Anwachsen dem 1. Dezember 1916 gegenüber fest 
stellen, das in der Hauptkalbeperiode, die in die Zeit zwischen den 
beiden Zähltagen fällt, nicht anders zu erwarten war. Wie sehr sich 
in manchen Gegenden die Kalbezeiten auf einen kurzen Zeitraum zu 
sammendrängen, das zeigt sich z. B. in Ostpreußen, dessen Kälberziffer 
sich dem Dezember 1916 gegenüber um 84 U vermehrt hat, so daß 
demnach beim fünften Teil der Kühe in Ostpreußen am Zähltage das 
Kalb stand. Die Zunahme des Jungviehs um 3,4 U bestreiten 
fast ausschließlich Bayern und Württemberg, die infolge der haupt 
sächlich in die Monate September bis November fallenden Kalbe- 
periode am 1. März diese Tiere bereits in der Jungviehklasse auf 
weisen. Bedauerlicherweise zeigten die Bullen und Ochsen 
gegen den Dezember 1916 eine Abnahme um 2,4 U, eine um so be 
trüblichere Erscheinung, als sie bei normaler Entwicklung im Früh 
jahr durch die notwendige Ergänzung der Spannviehbestündc eine 
höhere Zahl hätten aufweisen sollen als im Dezember, in dem die 
Äbstoßung der arbeitsuntauglich gewordenen Ochsen den Bestand 
regelmäßig vermindert. Die Klasse der Kühe ist mit einer Ver-. 
Mehrung um 0,5 U am 1. März 1917 dem Bestände vom 1. Dezember 
1916 fast gleich geblieben. 
Bei den Schweinen ist der natürlichen Entwicklung folgend 
der im Frühjahr übliche Rückgang eingetreten, wobei allerdings 
im Auge behalten werden muß, daß der Vergleich nicht 
genau ist, da die diesjährige Frühjahrszählung am 1. März, die 
vorjährige dagegen am 15. April stattfand, ein Unterschied, der 
deswegen ins Gewicht fällt, weil durch die in den 6 Wochen zwischen 
1. März und 15. April noch vorgenommenen zahlreichen Haus 
schlachtungen eine weitere Verminderung der Bestände stattfindet. 
Ganz kurz sei noch die Entwicklung der Schafbestände be 
rührt, die ja weit mehr durch Woll- als durch Fleischlieferung 
in Betracht kommen. Die am 1. Dezember 1914 erreichte Zahl von 
5 471 468 Stück sank am 1. Dezember 1915 auf 5 073 478 und 
ging am 1. Dezember 1916 weiter auf 4 979 128 Stück zurück. 
Wenn auch das Ergebnis der Zählung am 1. März 1917 ein An 
steigen auf 5 905 884 Stück und damit eine Vermehrung von 18,6 U 
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