Volltext: Die Nahrungswirtschaft des Auslands [Heft 9]

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die Tatsache, daß Frankreich aus einem Überschuß- zu einem Be 
darfsgebiet für Zucker geworden ist, wirkt darauf hin. Entscheidend 
aber ist der Umstand, daß die Lieferungen der Mittelmächte fort 
gefallen sind, die bei weitem den größten Anteil an der englischen 
Zuckereinfuhr gehabt hatten. Freilich hat die Rohrzuckererzeugung 
über See wesentlich zugenommen und der Kolonialzucker, der vorher 
nur mühsam auf dem englischen Markte mit dem kontinentalen 
Rübenzucker konkurrieren konnte, ist in sehr viel größeren Mengen 
ins Land geströmt. Trotzdem hat er nicht ausgereicht, die durch den 
Krieg gerissenen Lücken zu stopfen: 
Die englische Zuckereinfuhr betrug 
in 1000 Tonnen: 
Herkunftsländer 1913 1915 
Deutschland und Österreich-Ungarn . 1 387 
Niederlande 202 105 
Vereinigte Staaten — 282 
Java - 421 
Kuba 228 360 
Brit. Westindieu mtb Mauritius .... 69 231 
1 886 1 399 
Die europäische Zuckernot hat dazu geführt, daß ein großer Teil 
der Vorräte, die sonst ins neue Wirtschaftsjahr hinübergenommen 
zu werden pflegten, aufgebraucht worden ist. Nach einer Zusammen 
stellung Brukners (S. 185) ] ) betrugen die Weltvorrätc am 
31. August in den Jahren: 
1910 1,5 Millionen Tonnen 
1911 1,8 „ 
1912 1,9 
1913 2,0 
1914 2,0 
1915... 2,1' 
1916. . 1,1 
Der Vorrat von 1,1 Millionen Tonnen reicht kaum aus, um vier 
Fünftel des Septemberbedarfs zu decken, so daß von Ende September 
1916 ab die Welt ausschließlich auf die neue Zuckerernte angewiesen 
war, die, soweit Schätzungen vorliegen, sich in Europa noch weiter 
vermindert hat. 
st Die Zahlen sind von Richter & Schatz, Danzig, die von Otto Licht, 
Groß-Salze, ergänzt wurden.
	        
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