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In R ii ß l «i >i d i) hat sich 1916/17 sowohl die Anbaufläche
wie die Zahl der Fabriken verringert, obwohl dort stark aus eine
Erweiterung der Rübenkultur hingearbeitet worden ist, um den
infolge des Alkoholverbots gestiegenen Bedarf zu decken und den
Heeresanforderungen zu genügen:
Die Zuckerproduktion in Rußland betrug:
1909/10 1 127 OOO Tonnen
1913/14 ... 1 750 000 ..
1914/15 1 916 000 „
1915/16 1 671 000
Der Rückgang erklärt sich teilweise aus dem deutschen Ein
dringen in Polen, teilweise aus dem Arbeitermangel, der sich selbst
im menschenreichen Rußland immer stärker fühlbar macht. Freilich
ist die russische Zuckerindustrie trotzdem in der Lage gewesen, aus
zuführen, wenn auch viel weniger als im Frieden. (1909/13:
278000, 1914/15: 119 000, 1915/16: 78000 Tonnen). Sie ist
also infolge der hohen Transportfähigkeit des Zuckers vom Weltmarkt
keineswegs ganz abgeschnitten worden. Jedoch ist die Ausfuhr auf
Kosten der inländischen Verbraucher erfolgt, und die Zuckernot hat sich
noch durch die schlechten Verkehrsverhältnisse sehr verschärft. Städte
wie Petersburg und Moskau scheinen lange Zeit, hindurch von jeder
Zuckerversorgung entblößt gewesen zu sein. Im Jahre 1916/17
dürste bei dem zunehmenden Mangel an Arbeitskräften, Be
förderungsmitteln und Heizmaterial die Deckung des Zuckerbedarfs
»och mehr erschwert worden sein.
Am stärksten hat die französische Zuckerindustrie unter
dem Kriege gelitten, da die meisten der Siedereien in der Kriegszonc,
und zwar zum größten Teil in den von uns besetzten Gebieten liegen.
Nur 69 von 206 Fabriken, die 1913/14 gearbeitet hatten, sind übrig
geblieben. Sie lieferten 1914/15 nur 332 000, 1915/16 gar nur
150 000 Tonnen (Rohzuckerwert) gegenüber einem Normalverbrauch
von 800 000 Tonnen. Es sind daher große Mengen Zucker ein
geführt worden: 1914/15: 204 000, 1915/16: 445 000 Tonnen.
Trotzdem ist aber der friedensmäßige Verbrauch nicht erreicht worden.
Für England, desten eigene Zuckerproduktion (von den
Raffinerien abgesehen) fast gleich Null ist 2 ), hat der Krieg ebenfalls
eine starke Erschwerung der Zuckerversorgung herbeigeführt. Schon
] ) Brukuer: S. 147; Djen vom 19. 9. 16.
2 ) Im Jahve 1912 wurde eine Fabrik gebaut, die in der ersten
Kampagne 25 000 Tonnen verarbeitete.