Volltext: Die Nahrungswirtschaft des Auslands [Heft 9]

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Die Zuckerversorgung. 
Der Zucker ist in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr von 
einem Luxusnahrungsmittel zu einem Gegenstände des Massenver 
brauchs geworden. In Spanien und Italien freilich betrug selbst 
im letzten Friedensjahre der Jahresverzehr pro Kopf nur etwa 5 kg 
und in Rußland nur 11 kg, in Deutschland, Frankreich, Holland, 
Norwegen und Schweden dagegen schon 20 bis 25, in der Schweiz 
über 30, in England und Dänemark über 40 kg. In Deutschland 
deckte er bereits 5% des menschlichen Kalorienbedarfs (s. S. 6), in 
England sogar 10 %, wenn wir den gesamten dortigen Kalorienbedarf 
dem deutschen gleich setzen. Der Zucker ist demnach für England ein 
ebenso wichtiges Nahrungsmittel wie bei uns die Kartoffel; Zucker 
und Kartoffel zusammengenommen spielen für die - unmittelbare 
menschliche Ernährung in England dieselbe Rolle wie in Dentschand. 
Zuckerverbrauch pro Kopf der Bevölkerung?) 
Wirtschaftsjahr 
Wirtschaftsjahr 
1909/10 
1913/14 
In Deutschland.. . , 
19,53 kg 
21,07 kg 
„ Rußland 
.... 10,39 „ 
11,46 „ 
„ England 
39,99 „ 
42,44 „ 
„ Frankreich 
17,25 „ 
21,91 ;■ 
„ Italien. 
. . . . 4,24 „ 
5,27 j 
„ Dänemark .. . . 
.... 35,17 „ 
. 45,71 „ 
„ Norwegen . .. . 
.... 18,98 „ 
20,14 „ 
„ Schweden 
... . 24,49 „ 
26,04 „ 
„ Niederlande. . . 
. . . . . 19,49 „ 
22,77 „ 
„ Schweiz ...... 
. . . 29,13 „ 
32,22 „ 
„ Spanien...... 
6,45 
6,67 ,/ 
Die wichtigsten Produktionsgebiete des Rübenzuckers sind die 
Gebiete der Mittelmächte, während für Rohrzucker neben Indien, 
das aber fast nur für den eigenen Verbrauch produziert, in erster 
Linie die großen 'Antillen und Niederländisch-Ostindien zu nennen 
sind. In England wird so gut wie gar kein Zucker erzeugt. 
Da die Zuckerrübe unter den landwirtschaftlichen Kultur- 
° pflanzen Europas diejenige ist, die an Arbeit und Düngung, sowie 
an Schulung der Betriebsleitung die höchsten Anforderungen stellt, 
so war von vornherein zu erwarten, daß ihr Anbau durch den Krieg 
- ') Brukuer. Zucker und Zuckerrübe im Weltkrieg, S. 167. 
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