Volltext: Die Nahrungswirtschaft des Auslands [Heft 9]

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„Der britische MaM tauure.lt noch unter bei» Schlag,.der ihm durch 
das Ackerbauamt in Washington am 11. September versetzt worden 
ist", berichtet das angesehene englische Wochenblatt „Statist" vom 
16. September 1916. In der Tat waren die ersten amerikanische» 
Ernteziffern so ungünstig, daß sie nicht einmal an die Höhe des 
eigenen normalen Bedarfs heranreichten. Sie betrugen für Weizen 
16,5 Millionen Tonnen gegen 27,9 im Vorjahre und 18,7 Millionen - 
Tonnen im Durchschnitt der letzten Friedensjahre. Die Nachprüfung 
hat allerdings ein Mehr von 900 000 Tonnen Weizen ergeben, so daß 
die amerikanische Ernte nunmehr mit 17,4 Millionen Tonnen anzu- 
»cfmtett ist?) Ja, von privater Seite wird sogar diese Zahl für zu 
gering erachtet. Daß sich aber aus der letztjährigcn Ernte der Ver 
einigten Staaten noch ein beträchtlicher Uberschuß ergeben könnte, 
wird im allgemeinen nicht angenommen. Es ist daher begreiflich, daß 
Nordamerika zeitweilig ein Ausfuhrverbot für Getreide in ernste 
Erwägung gezogen hat, und daß im Kongreß ein dahingehender An 
trag eingebracht wurde. 
Nicht viel besser sind die Ernteergebnisse der anderen über 
seeischen Gebiete. 
Die kanadische Ernte ist recht mäßig ausgefället?); immerhin er 
wartet man von ihr einen Überschuß von 1% Millionen Tonnen. Der 
argentinische Weizen soll unter anhaltenderDürre und Heuschreckenplage 
stark gelitten haben, und seine Bergung dürfte infolge des Ausbleibens 
der italienischen Wanderarbeiter große Schwierigkeiten bereiten. An 
fänglich rechnete man aus einen Überschuß von 1,1 Millionen Tonnen, 
aber schon am 11. November verringerte der London Grain Leeck and 
Oil üeporter seine Schätzung auf 0,4 Millionen. Nachdem die 
Dezemberschätzung des argentinischen Ackerbauministeriums von 
2,1 Millionen Tonnen für Weizen bekannt geworden ist, hat man jede 
Hoffnung auf einen Überschuß aus der neuen Ernte aufgegeben. Die 
australische Ernte, die durch ununterbrochene Regenfälle sehr mit 
genommen worden ist, berechtigt ebensowenig zu großen Hoffnungen. 
Nach Lorn Trade News vom 6. Dezember 1916 beläuft sie sich ans 
2,7 Millionen Tonnen, so daß bei einem Eigenbedarf des Landes von 
1 Million Tonnen 1,7 Millionen Tonnen überschüssig sind?) Wieviel 
0 Die neueste Zahl des Landwirtschaftsinstitutes in Rom lautet nur 
auf 17,15 Millionen Tonnen. 
0 Nachträglich freilich konnten die ersten Schätzungen erhöht werde». 
3) Nach dem London Grain Seed and Oil Reporter vom 19. Januar 
1917 freilich beläuft sich die Weizenernte in Australien auf 3,6b, in Neu 
seeland auf 0,13 Millionen Tonnen, nach dem Februarheft des Landwirt- 
jchaftsinstituls in Rom auf 3,9 in Australien allein.
	        
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