Volltext: Die Nahrungswirtschaft des Auslands [Heft 9]

Tonnen geringer als die der Ausfuhr?) Wir sind daher auf die 
englischen Quellen angewiesen, die nur die Weltverschiffungen für 
Weizen angeben. Diese Zahlen sind mit den obigen über den Ge 
treidehandel im Zeitraum 1909/13 nicht ganz vergleichbar, da sie 
einerseits die Versendungen über Land nicht berücksichtigen und 
andererseits die Roggenumsätze nicht enthalten, die übrigens höchstens 
einige hunderttausend Tonnen ausmachen. 
Immerhin ersieht man, daß Nordamerika in der Lage war, seine 
Ausfuhr gegen den Friedensdurchschnitt um das zwei- bis dreifache 
zu steigern. Australien freilich hat sehr viel weniger geliefert als 
früher, und das trotz des Umstandes, daß seine Ernten 1915/16 so 
ausgezeichnete Ergebnisse aufzuweisen hatten wie nie zuvor. Von 
einem Gesamterträge von 4,1 Millionen Tonnen hat es knapp 
1 Million verladen können— eine Folge der Frachtraumnot und der 
zeitweiligen Sperrung des Suezkanals. Auch Argentinien hat seinen 
Ausfuhrüberschuß bis zum 31. Juli 1916 nur zum Teil abgegeben. 
Frankreich, Italien und England haben jedenfalls 1915/16 ihren 
Bedarf, der infolge einer verhältnismäßig geringen eigenen Ernte und 
der hohen Ansprüche der Heeresverwaltungen naturgemäß gestiegen 
ist, mit Leichtigkeit decken, ja sich sogar eine beträchtliche Rücklage für 
das nächste Wirtschaftsjahr schaffen können. Deren Größe läßt sich 
natürlich nicht mit Sicherheit feststellen. Am 1. August 1916 waren 
nach der Angabe der englischen Fachpresse an ausländischem Weizen 
»ach England unterwegs .... 400000 Tonnen 
in englischen Häfen ....... 600000 „ 2 ) (430 000 im Vorjahre) 
Der bei den Landwirten lagernde Weizen alter Ernte ist für diesen 
Zeitpunkt nach Grain, Seed and Oil Reporter mit 240 000 Tonnen 
gegen 45 000 im Vorjahr anzunehmen, eine Zahl, die sich ergibt, 
wenn von der geschätzten Erntemenge die teilweise festgestellten, teil 
weise geschätzten Zufuhren an die Marktplätze abgezogen werden. Im 
ganzen wären das l 1 /^ Millionen Tonnen, wozu die Vorräte in der 
zweiten Hand, d. h. bei den Großhändlern und Mühlen hinzutreten, 
die auf einen Bedarf von 4—5 Wochen, also auf 7—800 000 Tonnen 
veranschlagt zu werden pflegen. Einschließlich der Mehlbestände bei den 
0 Groteskerweise sind dabei sogar für die Mittelmächle i» Ermange 
lung amtlicher Angaben die Friedenszahlen eingesetzt. Ändert man diesen 
Posten entsprechend ab, so erscheint der Ausfuhrüberschuß noch größer; 
ein Fehler, der jedoch im wesentlichen dadurch ausgeglichen wird, daß die 
Einfuhr der tropischen Länder ans der anderen Seite fortgelassen worden ist. 
2 ) Corn Trade News Pom 7. August gibt hierfür sogar 631 000 
Tonnen an.
	        
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