Volltext: Städtische Wohnungspolitik [21/22]

ls ich im Jänner 1915 die Wiener Truppen an 
der Nidafront besuchte, bewillkommte mich 
General Dankl, der siegreiche Feldherr, mit 
den Worten: „Herr Bürgermeister, Sie 
bringen uns den Hauch der Heimat! Seien Sie herzlichst 
begrüßt!" And als ich am späten Abende im düsteren Refek¬ 
torium eines alten Klosters die Söhne unseres Hausregimentes, 
die tapferen Edelknaben von Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 
begrüßen konnte, da empfand ich in dem Fubel, der mich umfing, 
das aufschäumende Heimatsgesühl, die tiefe Sehnsucht nach der 
Heimatstadt, dem stillen Gäßchen der Knabenjahre, nach dem 
Wohnhause, in dem Mutter und Kinder bangen Auges nach 
Norden blicken, wo Gatte und Vater im heiligen Dienste des 
Vaterlandes auf schneebedeckten Feldern dem übermächtigen 
Feinde tapfere Wehr entgegenseht. 
Nach Wien zurückgekehrt, fand ich einen Brief des Generals 
Dankl, in dem es heißt: 
„Der Besuch des Bürgermeisters der k. k. Reichshaupt- 
und Residenzstadt wird mir und meinen braven Truppen 
unvergeßlich bleiben, er war für uns die Heimat, die uns 
grüßen und stärken kam in unserem schweren Kampfe!" 
Verhältnis des Menschen ?u Grund und Boden. 
Kampf um den vaterländischen Boden, Kamps 
um die heimatliche Scholle! 
Diese Worte tönen uns im Weltkriege immer und allent¬ 
halben entgegen. Sicher haben auch frühere Kriege ähnliche 
Empfindungen ausgelöst, aber die Eigenart des Stellungs¬ 
krieges, das monatelange, ja jahrelange Ringen um wenige 
Fußbreit des Bodens, die unabsehbaren Wälle hüben und 
drüben, machen uns die Erscheinung deutlicher und eindrucks-
	        
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