Volltext: Linz und seine Umgebungen

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dann, wenn in der Nähe von Linz das Eis sich nicht 
gestellt hat. Sachkundige versichern, daß eine steinerne 
Brücke sich nicht anbringen lasse, wenigstens nicht an 
der Stelle der gegenwärtigen, und den Strom etwas 
mehr auft oder abwärts ist kein Platz, welcher zur Ein- 
und Ausfahrt so bequem wäre. Vermittelst einer Schiff- 
brücke ließe sich zwar der öftere Wasserschaden verhüthen, 
diese hätte aber mancherley Unbequemlichkeiten wegen 
der Schiff-Fahrt, der starken Passage nach und von 
Böhmen, und des immerwährenden lebhaften Verkeh- 
res der Bewohner des Urfahrs mit den Einwohnern der 
Stadt. Zu beyden Seiten der Brücke sind Gänge für 
die Fußgänger angebracht. Zur Nachtzeit wird der breite 
Theil derselben geschlossen, nöthigen Falls aber für die 
Wägen geöffnet. 
Eine Stadt von so mäßiger Größe, wie Linz, kann 
nicht viele merkwürdige Plätze haben, dennoch besitzt 
Linz dm>, welche auch die größte Stadt zieren würden. 
Der Platz, oder derjenige Vereinigungspunct mehrerer 
Straßen, welchen man in andern Gegenden Deutsch- 
tands Markt oder Ring nennt, ist ein länglichtes Viereck 
von einer Länge von 125 Klaftern. Mit schönen und 
hohen Häusern umgeben, würde er zu einem der schön- 
sten Plätze in der ganzen Monarchie gehören, wenn er 
nicht auf der nördlichen Seite etwas uneben wäre, wel- 
ches sich nur mit großem Kostenaufwande abändern ließe. 
Von den beyden darauf befindlichen Springbrunnen ist 
der obere mit einem Neptun, der untere, welchen die 
Hauptwache etwas versteckt, mit einem blitzenden Jupi- 
ter verziert. Die in der Mitte des Platzes errichtete Drey« 
faltigkeitssäule ist in religiöser und historischer Hinsicht 
merkwürdiger, als in artistischer. Zum Gedächtniß einer 
ansteckenden Krankheit, welche 1713 großen Schaden 
in der Stadt anrichtete, ließ sie Kaiser Carl VI. zehn 
Jahre später aufführen, und Gott und der heiligen
	        
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