Volltext: Linz und seine Umgebungen

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schon bis in das fünfzehnte Jahrhundert durch Kriege 
und andere Unfälle vvn neuem viel litt, erhohlte es 
sich doch in ruhigen Zeiten bald wieder, und konnte da- 
her die Summen aufbringen, welche zur Aufführung 
der Gebäude in ihrem gegenwärtigen Zustande, wie zu 
allmähliger Anschaffung der Bibliothek und mehrerer 
Kunstschätze nothwendig waren. 
Die Bibliothek ist sowohl umfangs- als inhaltsvoll, 
und reich an seltenen Werken. Auch bereichert sie der 
gegenwärtige, um die Wissenschaften so verdiente Propst 
mit den gewähltesten Werken der neuern Zeit. 
In der Gemähldesammlung befinden sich viele der 
aufmerksamen Betrachtung würdige Stücke. _ 
Noch besitzt Florian ein Münzcabinett, ein Natura» 
Iten- und ein altdeutsches Cabinett, für deren Vermeh- 
rung gleichmäßig gesorgt wird. 
; Vorzüglich zeichnet sich auch dieses Stift durch die 
höhere gelehrte Bildung seiner Mitglieder vor vielen an- 
dern vortheilhast aus. Nicht allein, daß es, wie sämmt» 
liche Stifter in ,Obe»Oesterreich, seine Clcn'ker in Linz 
studieren läßt, sendet es auch mehrere nach äBicn, um 
sich in einem besonderen Felde des menscblichenWissens, 
bey reichern Hülssmitteln, noch mehr vervollkommnen 
zu können. So z.B. studierte der, auch alsGeschichts- 
schreib« verdiente Chorherr Kurz, welcher die Aussicht 
über das Münzcabinett hat, die Numismatik zu Wien 
unter dem Abbö Neumann. Daher hatte Florian im- 
mer verdiente Männer, die zum Theil öffentliche Lehr» 
stühle zieren, oder sich durch Schriften Ruhm erwarben, 
wie unter andern der, schon früher erwähnte Heraus- 
geber der Linzer theologischen Monath'chrift. Der un« 
längst verstorbene Chorherr Jgnaz Mayer, Rentmeister 
des Stiftes, war als einer der besten Oekonomen in 
Ober-Oesterreich bekannt, und die Landwirtschaft deS 
Stiftes dankt ihm manche Verbesserungen, welche ohne
	        
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