Volltext: Stift Hohenfurt vor 120 Jahren und heute, 1882, 11. November

Vor 120 Jahren. 
I. 
Wenn man heute vor 120 Jahren, 11. November 
1762, vom nahen Oelberge aus, dort, wo die 
Marienkapelle steht, den Blick über die Moldau 
hin nach Süden schweifen liess, so hatte man das Stift 
Hohenfurt von jener Seite gegenüber, welche damals 
für die schönste gehalten wurde. Die Absis der Kirche 
mit ihren schlanken, gothischen Strebepfeilern schien 
den Malern der damaligen Zeit, wie der Mittepunkt, so 
der Glanzpunkt zu sein, welcher dem Bilde des geist- 
lichen Hauses seine Weihe und seine Schönheit verlieh. 
Diese Idee mag wohl von Alters her viel dazu beige- 
tragen haben, dass man die Nordostseite des Stiftes, 
von welcher damals die Hauptstrasse zu selbem führte, 
mit Gebäuden verschonte; und da man sie endlich doch 
bauen musste, sie ganz auffallend niedrig hielt. Unter 
allen Gebäuden des Stiftes ist der nordöstliche Trakt, 
wo jetzt die Stiftskanzlei und einige Officialen-Wohnungen 
sind, der niedrigste. Wohl war er anfangs nicht für 
Wohnungen bestimmt, sondern für naturwissenschaftliche 
Cabinete. 
Da lag es nun vor den Blicken des sinnigen Be- 
schauers, das grosse schöne Stift in der Zeit seines 
höchsten Glückes und Ruhmes seit seinem fünfhundert- 
jährigen Bestande. Sein Abt Quirin Mickl war am päpst- 
lichen Hofe zu Rom, wie am Kaiserhofe zu Wien eine wohl-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.