stammt baccalia, ae (Plinius), eine Art Lorbeerbäume,
welche fruchtbar an Beeren ist; und daher wieder das
nicht mehr classische Baccalaureus oder Baccalarius,
welches überhaupt einen Mann bedeutet, der irgendwie
sich ausgezeichnet, sich den Lorbeer verdient hatte,
also auch a) einen Vasallen, b) einen jüngeren Canonicus,
und c) einen Offizier.
Ich bin bei den Studien vor 120 Jahren länger
stehen geblieben, weil gerade diese Partie bei unserer
gegenwärtigen, ganz umgeänderten Studienordnung etwas
dunkler erscheinen muss.
6.
Wir haben uns nun lange genug mit dem öffent¬
lichen Leben des Abtes Quirin beschäftigt, und es wäre
gewiss interessant, auch etwas aus seinem Privatleben
zu erfahren. Ich habe vor nahezu vierzig Jahren als
Kleriker und junger Priester nach alten Männern gesucht,
um noch irgendwo zwei Augen glücklich preisen zu
können, die den grossen Quirin noch leibhaftig gesehen.
Und ich war so glücklich, sie zu finden. Ein ehrwürdiger
Greis von mehr als achtzig Jahren hatte als Knabe den
gefeierten Abt noch gesehen. »Er war gross«, sagte er,
»und hat sehr ernst darein geschaut.« Dieses letztere
Charakteristiken mochte dem Knaben besonders darum
aufgefallen sein, weil die sanften Züge des Abtes
Hermann, der auf Quirin gefolgt war, ein immerwäh¬
rendes Lächeln umspielte. »Und er hat«, erzählte der
heitere Greis weiter, »er hat sich auch als Prälat noch
das Häferl aufgehoben, in das er als armer Student in
Prag von guten Leuten die Kost bekommen hat.« Ob
Quirin als Student so ganz arm gewesen, daran Hesse
sich mit Recht zweifeln; sein Vater war Gutsverwalter.
Doch sei dem, wie ihm wolle, es war mir erfreulich,
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