Volltext: Kremsthal-Bahn

Die nächste Umgebung von Kremsmünster. 47 
nach Kremsmünster liefern musste. Papst Sixtus IV. 
ertheilte dieser Kirche 1475 einen Ablassbrief. Abt 
Ulrich IV. erneuerte 1476 das Presbyterium, er- 
hielt aber erst nach längerer Zeit vom Bischöfe Ulrich 
in Passau die Erlaubnis, den Gottesdienst wieder in 
derselben halten zu dürfen. Die vom Grossvater auf 
den Enkel fortgepflanzte Sage erzählt über die 30 Jahre 
währende Kirchensperre Folgendes: 
Vor mehr als 300 Jahren befand sich auf dem „Rechberge 
m der Ortschaft Rührendorf’ ein Schloss, wo vor Jahren ein 
Brunnen verschüttet wurde. Zwei Brüder von Rechberg, welche 
sich um den Besitz davon stritten, verfolgten sich gegenseitig 
bis auf den Tod. Als sie in der Pfarrkirche zu Ried zusammen¬ 
trafen, erstach einer den ändern hinter dem Hochaltäre. 
Wegen dieser Greuelthat wurde der Gottesdienst in der ent¬ 
weihten Kirche aufgehoben und die Pfarrgemeinde nach 
Weigersdorf beschieden. — „Die Schlossleiten” und die „Hof¬ 
mühle” setzen den einstigen Bestand eines Schlosses daselbst 
ausser Zweifel. 
Eine 1ji Wegstunde von Ried entfernt in reizender 
Waldeinsamkeit ist eine Wallfahrtskapelle „Maria im 
Haslet”, deren schön geschnitzter Altar Rint in Linz 
zum Meister hat. 
Das Dorf „Voitsdorf” unweit Ried liegt auf 
einem der höchsten Punkte dieser Umgebung und bietet 
weite Rundschau. 
Ausflug auf den Gusterberg. Südlich von Krems¬ 
münster am rechten Kremsufer erhebt sich ein nahezu 
bOO y hoher, mit Wald und Flur und zerstreuten Bauern¬ 
gehöften bedeckter Bergrücken, der von dem nächstgele- 
genenBauernhofe „Gustermair” seinen Kamen führt. Ein 
kleines, armes Häuschen winkt aus buschigen Bäumen, 
und über dem Berge breitet sich der genannte Bauernhof 
mit seinem Besitzthume aus. Der Rückblick gewährt 
uns die Ansicht des weitläufigen Stiftsgebäudes auf einem 
Bergrücken, an den sich die Häuser des unregelmässig 
gebauten Marktes lehnen. Derselbe WAg führt uns 
rechts vom Bauernhöfe nach kurzer Wanderung zu
	        
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