Volltext: Kremsthal-Bahn

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Zwischen Linz und Kremsmünster. 
aus dem 12. — 13. Jahrhundert; — ferners eine in 
Kremsmünster auf Pergament geschriebene Bibel in 
vier Bänden aus dem 13. — 14. Jahrhundert mit 
zahlreichen Miniaturen; ein „Speculum humanae Sal¬ 
vationist (Spiegel der Erlösung) aus dem 14. Jahr¬ 
hundert auf Pergament mit Bildern; Autographe von 
Wallenstein, K. Ferdinand II., Tilly etc. Yon 
den Druckwerken ist die Complutenser Polyglotte 
(Bibel in mehreren Sprachen) vom Jahre 1514—1517, 
ein „Theuerdank” etc. zu verzeichnen. 
Unter den übrigen Sehenswürdigkeiten erwähnen 
wir eine malabarische (Hindu) Schrift, ein chinesisches 
Buch auf Seidenpapier, arabische und türkische Hand¬ 
schriften u. s. w. 
Die Sternwarte ist wohl das interessanteste der 
Gebäude. Frei und majestätisch steht sie da, in grosser 
Ferne sichtbar. Die Hohe dieses Thurmes ist vom 
Steinpflaster bis zur höchsten Spitze über 48 Meter, 
von der Grundfeste aus über 56 Meter. Sie wurde 
1748 nach dem Plane des berühmten Abtes Anselm 
Desing vom Abte Alexander Fixlmillner zu bauen 
angefangen, um gleichzeitig den Bewohnern dieser 
Gegend Erwerb zu schaffen, und wurde nach zehn 
Jahren vollendet. Sie zählt acht Stockwerke aufwärts 
und zwei Stockwerke abwärts und es führen vom Erd¬ 
geschosse bis zur obersten Plattform 339 Stufen. Gleich 
beim Eintritte beginnen die Merkwürdigkeiten: rechts 
ein römischer, links ein türkischer Leichenstein; 
ersterer besagt, dass Titus Flavius Victorinus von 
Tampeig (bei Salzburg) bei seinen Lebzeiten für. sich, 
für die in ihrem 23. Jahre verstorbene Tochter Flavia 
Victorina, für die in ihrem 50. Jahre verstorbene 
Gattin Cosutia und für den in seinem 15. Jahre ge¬ 
storbenen süssesten Sohn Oosutius Firmus diese Grab¬ 
stätte errichtete; — die Inschrift des letzteren über¬ 
setzte der Orientalist Hammer in folgender Weise:
	        
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