Volltext: Kremsthal-Bahn

24 Zwischen Linz und Kremsmünster. 
Wernhart dem Abte Friedrich I. von Kremsmünster die Vogtei 
über Kematen und fixirte 1304 eine hinlängliche Congrua. 
1305 lieh der hiesige Pleban dem Abte in Kremsmünster die 
damals bedeutende Summe von 33 Pfund Wiener Pfennigen. 
1315 wurde der Plebanus in Kematen von den Loliharden 
und Adamiten ermordet, 1365 die Pfarre durch Papst 
Urban V. den Tafelgütern des Abtes in Kremsmünster ein¬ 
verleibt und dieses 1393 vom Papste Bonifaz IX. bestätiget. 
1423 und 1426 schenkte Hans Panhalm v. Piberbach 
der Kirche in Kematen die Zehente zu „Geroldsdorf” (Gerers- 
dorf); 1479 kaufte Hans v. Hoheneck von Hans Welzer 
verschiedene Gilten und Uuterthanen in dieser Pfarre; 1515 
wurde Lorenz von Sinzendorf und seine Gemahlin Doro¬ 
thea in der Pfarrkirche begraben. 1490 erhielt die Kirche 
beträchtliche Veränderungen, 1646 Renovationen, 1770 bis 
1773 ihre jetztige Gestalt. 
Kematen blieb auch während der Reformationszeit im 
Besitze katholischer Geistlicher; doch wurde von 1564 bis 
zum Anfang des 17. Jahrhunderts auch hier über Anordnung 
Kaiser Maximilians II. und Genehmigung des Papstes Pius IV. 
die Communion den Gläubigen unter beiden Gestalten gereicht. 
Wie die Pfarrbücher, welche leider nur bis 1608 zurückgehen, 
besagen, wurde der Fadinger’schen Unruhen wegen vom 21. Mai 
bis September 1626 in Kematen kein Kind zur Taufe gebracht. 
Bis zum Jahre 1662 standen dieser Pfarre Weltgeistliche vor, 
die mit dem Kloster Kremsmünster häufig in Streit geriethen, 
worauf die oben citirten päpstlichen und bischöflichen Breven 
hindeuten; von dieser Zeit an aber versorgten diese Pfarre 
die Stiftsgeistlichen selbst. Am 23. Juni 1783 entstand in 
Kematen ein evangelisches Bethaus. 
Die schon zu Maria Theresiens Zeiten bestandene Schule 
wurde 1786 in das Schlösschen Weyer verlegt, 1811 aber 
von Seite des Stiftes ein eigenes Schulhaus aufgebaut. 
1817 wurde der Freithof ausser das Dorf verlegt. 
Auf einer nahen Höhe liegt das sogenannte Rist¬ 
gut; hier geniesst man schon eine hübsche Gebirgs- 
ansicht: es zeigen sich die Kalken- und Kremsemauer, 
der hohe Priel, der Traunstein und deren Vorberge; 
der nahe Schacherwald bietet angenehme Spazier¬ 
gänge. 
Von Kematen an verengt sich das Thal, die Gegend 
wird immer lieblicher und das Hochgebirge tritt immer 
mehr hervor.
	        
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