Volltext: Kremsthal-Bahn

Zwischen Linz und Kremsmünster. 
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Noch geht es fort im erweiterten Thale gegen 
Neuhofen, wo fast unmittelbar Yor demselben die 
Haltstelle Lining 
die aus der Gegend von Samarein (St. Marien) kom¬ 
menden Passagiere aufnimmt. 
Station Neuhofen 
(299™/ ü. d. M.) 
Das Stationsgebäude befindet sich im Weichbilde 
des alten Dominiums Gschwendt. 
Der Markt Neuhofen, welcher sich von der ent¬ 
gegengesetzten Thalseite ganz vortrefflich präsentirt, 
ist der Sitz eines k. k. Bezirksgerichtes und eines 
Notariates. Er zählt 318, seit dem grossen Brande im 
Jahre 1856 meist neugebaute Häuser und 1928 Ein¬ 
wohner, die grösstentheils Ökonomie treiben; früher 
war hier auch Weberei und Färberei im Schwünge. 
In dieser Gegend von Ansfelden an bis gegen Windisch- 
garsten werden auch schwere Pferde gezüchtet. 
Die Gegend von Neuhofen erscheint in der Geschichte 
schon gegen das Ende des 9. Jahrhunderts. Nach den ältesten 
Urkunden von Kremsmünster besassen hier schon damals viele 
deutsche Kaiser und Könige Bauerngüter, die ihnen mit Grund 
und Gericht zuständig waren; auch wohnte ein kaiserl. Ober- 
Forstbeamter mit dem ihm untergebenen Personale hier. Im 
Jahre 887 beschenkte Kaiser Arnulf das Stift Kremsmünster 
mit einem Gute zu Neuhofen, 888 aber mit dem ganzen Orte 
nebst drei Herrenhuben an der Sala bei Weissenberg in Aribos 
Grafschaft. 1315 errichteten die Lollharden, eine durch eigen- 
thümliche Auffassung der kirchlichen Lehren, wie durch ein 
werkthätiges christliches Leben, das nicht frei von schwärme¬ 
rischen und mystischen Anklängen war, sich auszeichnende 
Religionssecte, zu Neuhofen ein Spital für Aussätzige. 
In einer alten, beim Stifte Garsten bestandenen Landes¬ 
beschreibung wird Neuhofen nach dem Anfänge des 15. Jahr¬ 
hunderts den „oppidis” beigezählt. 1449 erhielt Neuhofen vom 
Kaiser Friedrich IV. fürstliche Freiung. 1526 verkaufte Julius 
Graf von Hardegg diesen Markt an Wolfgang Grafen von Losen¬ 
stein. Als 1529 Weiber, Kinder und alte Leute aus Furcht vor
	        
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